Skandal vor Olympia Dujardin-Trainer verurteilt Pferde-Quälerei: „Schockiert“
Die Pferde-Misshandlung durch die Olympiasiegerin Charlotte Dujardin schockt die Dressur-Szene. Ihr Entdecker und Förderer äußert sich jetzt erstmals.
Paris - Carl Hester ahnte, was kommt. „Ich weiß, jeder wird mich gleich nach dem Video fragen“, sagte der britische Dressurreiter nach seinem Olympia-Ritt in Versailles. Und der Entdecker, Förderer und Trainer von Charlotte Dujardin fügte an: „Das Video war ein großer Schock für mich.“ Auf den in der Vorwoche veröffentlichten Bildern ist zu sehen, wie Dujardin mit einer Peitsche mehrfach auf ein Pferd schlägt. Derzeit läuft eine Untersuchung, die dreimalige Olympiasiegerin ist vorläufig gesperrt.
„Ich wusste nicht, dass es das Video gibt“, versicherte Hester: „Es stammt natürlich nicht von mir.“ Der langjährige Mentor der Reiterin sagte weiter mit ernster Miene: „Ja, es ist schwierig, auf jeden Fall. Ich meine, natürlich ist es das. Ich kenne sie seit 17 Jahren.“ Dujardin hatte bei Hester zunächst als Pferdepflegerin gearbeitet und dann mit seiner Hilfe eine sehr erfolgreiche Karriere gestartet.
„Ich habe noch nie solche Videos gesehen“
Dujardin hat schon länger eine eigene Anlage. Hester ist allerdings immer noch ihr Coach, wie eine Sprecherin des britischen Verbandes bestätigte. „Ich habe noch nie solche Videos gesehen“, sagte Hester, obwohl es zuletzt ähnliche Bilder aus einem US-Dressurstall gab. Der britische Reiter fügte an: „Wir bemühen uns jetzt, zu zeigen, wie sehr wir unsere Pferde lieben und wie wir sie trainieren.“
Ähnlich wie Hester hatten sich bereits andere Reiter und Reiterinnen geäußert. Isabell Werth hatte in einer Medienrunde in Versailles gesagt: „Es macht mich wahnsinnig traurig, mir fallen auch keine Worte dazu ein. Es ist so sinnlos und etwas, was ich überhaupt nicht erwartet habe oder in irgendeiner Form verstehen kann.“
Kurz vor Beginn der Spiele von Paris war das mehrere Jahre alte Video aufgetaucht, in dem Dujardin ein Pferd mehrfach mit einer Peitsche schlug. Die dreimalige Olympiasiegerin gab gegenüber dem Weltverband FEI zu, dass sie die Person auf dem Video und ihr Verhalten unangemessen gewesen sei.