Ehrhoffs & Seidenbergs Chance beim World Cup
Beim World Cup of Hockey sind alle NHL-Stars vertreten. Die drei deutschen Nationalspieler Dennis Seidenberg, Christian Ehrhoff und Tobias Rieder wollen sich in Toronto um neue Verträge bewerben. Sie hoffen auf eine weitere Zukunft in Nordamerika.
Toronto (dpa) - Der World Cup of Hockey ist für viele Experten das beste Eishockey-Turnier der Geschichte. Alle NHL-Stars sind dabei, darunter auch sechs deutsche Profis, die für das Team Europa spielen.
Für Dennis Seidenberg, Christian Ehrhoff und Tobias Rieder ist der World Cup in Toronto besonders wichtig: Sie besitzen für die kommende NHL-Saison noch keinen neuen Vertrag. Mit der Partie gegen die USA am Samstag beginnt für das Trio die große Bühne.
Ich werde das Turnier spielen, mein Bestes geben und hoffentlich wird danach etwas passieren, erklärte Verteidiger Seidenberg. Der 35 Jahre alte Defensivspieler hofft auf eine Fortsetzung seiner NHL-Karriere, auch mit Hilfe guter Leistungen beim World Cup. Ich werde jetzt nicht irgendwas machen, was ich nicht kann. Ich werde weiter mein Hockey spielen. Das ist keine Zauberei, betonte Seidenberg. Beim letzten Vorbereitungsspiel von Team Europa gegen Schweden (6:2) überzeugte der Abwehrspieler mit zwei Vorlagen.
Zuletzt spielte der Nationalspieler sechs Jahre für die Boston Bruins, mit denen er 2011 den Stanley Cup gewann. Allerdings kauften die Bruins den gebürtigen Schwenninger aus seinem bis 2018 gültigen Vertrag heraus, Seidenberg ist jetzt ohne Anstellung. Immerhin kann er 827 Einsätze in 13 Jahren in der besten Liga der Welt vorweisen. Eine Rückkehr nach Deutschland schloss der Profi vorerst aus. Ich konzentriere mich darauf, drüben zu blieben, sagte Seidenberg.
Auch Verteidiger Christian Ehrhoff will sich in den Fokus der NHL-Teams spielen. Der gebürtiger Moerser bekam nach seinen durchwachsenen Auftritten in der vergangenen Saison bei den Los Angeles Kings und den Chicago Blackhawks keinen neuen Kontrakt. Es gibt noch keine unterschriftsreifen Angebote, aber immer noch interessierte Teams. Die wollen aber abwarten, wie ich mich beim World Cup verkaufe, berichtete Ehrhoff.
Sollte sich kein neues Team finden, wäre auch eine Rückkehr zum Heimverein Krefeld Pinguine in die DEL denkbar. Vorstellen kann ich mir das natürlich, sagte der 34-Jährige, der 2003 mit Krefeld Meister wurde. Wenn es mit einem Engagement nicht klappen sollte, würde ich mich natürlich mit den Pinguinen hinsetzen.
In guten Gesprächen befindet sich Rieder mit den Arizona Coyotes, für die er in der abgelaufenen Saison 14 Tore erzielte und dazu 24 Treffer vorbereitete. Das Ziel von beiden Seiten: Der 23-Jährige soll auch in seinem dritten NHL-Jahr für das Team aus Glendale auflaufen. Eine Einigung nach dem World Cup scheint wahrscheinlich.
Keine Gedanken um die Zukunft müssen sich die anderen drei deutschen Profis in der Europa-Auswahl machen. Leon Draisaitl (Edmonton Oilers) überragte beim letzten Test gegen Schweden mit einem Dreierpack und scheint auf dem Weg zum Superstar. Die Torhüter Thomas Greiss (New York Islanders) und Philipp Grubauer (Washington Capitals) stehen bei ihren Teams zwar unter Vertrag, müssen beim World Cup aber erstmal von der Bank aus zuschauen.