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Frauen-Handball Paula Farken und der HC Salzland 06 biegen auf Zielgerade Ein Hund "frech wie Oskar"

Von Norbert Wulf 03.04.2013, 01:18

"Frech wie Oskar" sei ihr einjähriger Hund, berichtet Paula Farken. So gab die Handballerin des HC Salzland 06 dem Beagle ganz passend diesen Namen. Die lange spielfreie Zeit kam der Krankenschwester in Ausbildung gelegen, um sich der Erziehung von "Oskar" zu widmen.

Staßfurt l Fast vier Wochen ist es am Sonnabend her, wenn die "Wildgänse" bei der TSG Calbe zum Derby (Anwurf 15 Uhr) antreten, dass sie im Topspiel den TSV Niederndodeleben auf souveräne Weise in die Schranken wiesen. "Ich musste drei Wochen arbeiten, das passte ganz gut", sagt die Kreisläuferin. "Doch so langsam kribbelt es wieder."

Trotz der Doppelbelastung mit Arbeit und Hund nahm Farken am Trainingsbetrieb teil. Auch da konnte von einem dosierten Programm keine Rede sein. Zwar bat Trainer Nils Lässing die Mannschaft in der vergangenen Woche nur einmal in die Paul-Merkewitz-Halle. Dafür aber sahen die Spielerinnen in der ersten Woche keinen Ball. Auch ab heute, wenn das Team sich mit einem Trainingsspiel gegen die B-Jugend des HV Staßfurt auf die verbleibenden drei Partien vorbereitet, geht es wieder zur Sache. "Das ist gut. Wir wollen jetzt nicht nachlassen, auch diese drei Spiele gewinnen. Es ist wichtig, dass man in der spielfreien Zeit den Sinn für das Wichtige nicht verliert", so Farken.

Aussagen, die man eher einer erfahrenen Spielerin zuschreiben würde, dabei feierte sie gestern erst ihren 23. Geburtstag. Doch die gebürtige Leipzigerin begann früh mit dem Handballsport. Bis zur C-Jugend spielte sie bei MoGoNo Leipzig, wechselte dann zum HC Leipzig. Beim Bundesligaverein durchlief sie alle Nachwuchsteams bis ins Juniorteam, den zweiten Frauen des HCL. Dort schnupperte sie bereits die Luft der 3. Liga. Mit dem HCS ist sie auf dem besten Weg dahin. Trotz aller Verpflichtungen "reizt" sie diese erneute Herausforderung.

Dass sie solche meistern kann, bewies sie nach ihrem Wechsel vom SV Union Halle-Neustadt zum HCS 06. Schnell wurde sie für Lässing zur ersten Wahl, sowohl am Kreis als auch in der Abwehr. Selbst hatte sie damit am wenigsten gerechnet. "Ich hatte Tine (Kristin Schüler, Anm. der Red.) als zweitligaerfahrene Spielerin ganz klar vor mir gesehen." Das Aufreiben in der Abwehr betreibe sie mit einem eingespielten Partner sehr gern. Auch im Angriff schafft sie am Kreis die nötigen Lücken für ihre Mitspielerinnen. "Der ganz große Vollstrecker bin ich nicht."

Ihre Disziplin in der Abwehrarbeit wird sie auch beim Medizinstudium benötigen, welches sie nach Beendigung ihrer Ausbildung im Sommer aufnehmen möchte. Und dann ist da ja noch "Oskar", ihr einjähriger Beagle, der sie auf Trab hält und viel Disziplin sowie Geduld erfordert.