Fußball Ein satter Schuss und ein Pflegefall
SV 09 Staßfurt gewinnt Test gegen Union Schönebeck mit 3:1 (2:0). Stürmer Benjamin Kollmann droht länger auszufallen.
Staßfurt l Jens Liensdorf versuchte den Vorschlag sofort zu entkräften. Gerade hatte Markus Müller von Landesklassist SV 09 Staßfurt am Sonnabend mit einem wunderschön satten Schuss mit dem Vollspann aus 30 Metern das 3:0 im Test gegen Landesliga-Vertreter Union Schönebeck erzielt, da kam unweigerlich die Frage auf: Wird – da es ja auch Videomaterial gibt – Müllers Treffer für das Tor des Monats bei der Sportschau im „Ersten“ eingereicht? „Das war ansehnlich, ja“, sagte Staßfurt-Coach Liensdorf. „Aber ich hoffe, dass noch mehr so schöne Tore kommen.“
Chefkritiker Liensdorf hatte, so ist es seine Aufgabe, natürlich schon wieder ein Haar in der Suppe gefunden. Die erste Erkenntnis des ersten Testspiels im neuen Jahr war, dass Staßfurt Fernschüsse kann. Siehe Müllers Tor beim 3:1-Sieg. Und davon hätte Liensdorf gern mehr. „In der Hinrunde hätten wir noch viel mehr Tore schießen können. Ich hätte es gern, dass mehr aus der zweiten Reihe geschossen wird.“ Da waren seine Spieler seiner Meinung nach oft noch zu zaghaft.
Aber Testspiele sind ja dazu da, so etwas zu üben. Auch sonst wollte der Trainer den Test gegen die Schönebecker nicht überbewerten. „Das Ergebnis ist zweitrangig“, sagte Liensdorf. Seit einer Woche sind die Bodestädter erst wieder im Training. Davor hatte der Ball vier Wochen komplett geruht, mit der Ausnahme Fides-Cup am 6. Januar in Calbe.
Nun trainieren die Staßfurter derzeit Dienstags und Donnerstags auf ihrem Kunstrasen-Platz. Vor dem Spiel gegen Schönebeck hatte der SV 09 gerade einmal zwei Einheiten absolviert. „Es war schon überraschend, dass es so schnell so gut lief. Das hab ich der Mannschaft auch so gesagt“, erklärte Liensdorf. „Es war ein verdienter Sieg. Wir hätten sogar noch vier bis fünf Tore mehr schießen können.“ Das sah Gäste-Coach Mario Katte ähnlich: „Staßfurt hatte die klareren Chancen, aber wenn wir unsere nutzen, geht die Sache vielleicht anders aus.“
David Siegel legte mit einem Doppelschlag den Grundstein. Erst verwandelte der Linksaußen einen Handelfmeter (26.), dann vollstreckte er nach starker Vorarbeit von Felix Jesse allein vor dem Union-Gehäuse zum 2:0 (29.). Dann kam Müller mit dem Vollspann (65.). Das 3:1 durch Unions Philipp Garmann (65.) war nur noch Ergebniskosmetik.
Sorgenfalten hat Jens Liensdorf trotzdem ein paar. Fraglich ist nämlich, ob Top-Goalgetter Benjamin Kollmann (17 Tore in der Hinrunde) fit wird bis zum Rückrundenauftakt am 25. Februar gegen die ZLG Atzendorf. „Sein Meniskus ist angegriffen“, sagte Liensdorf. Schon zum Ende der Rückrunde musste „Kolle“ mit Schmerztabellen spielen. Morgen wird der 29-jährige Stürmer nun operiert. „Er darf vier Wochen kein Sport machen“, so Liensdorf. Und dann ist ja schon Ende Februar. Kann also sein, dass er im ersten Spiel nur auf der Bank sitzt oder gar nicht im Kader ist.
Bis dahin steht für den SV 09 aber noch viel Feintuning an für das große Ziel Aufstieg in die Landesliga. Am kommenden Sonnabend (14 Uhr) testet Staßfurt zu Hause gegen Edelweiß Arnstedt.
Staßfurt: Witte – Mähnert, Härtge, Siegel, Nagel, Moye, Abresche, Müller, Jesse, Schmidt, Stein (Michalak, Lissek, Unger, Stachowski, Horstmann)
Schönebeck: Pingel – Braunert, Klepel, Herzog, Balder, Schäfer, Möbes, P. Neugebauer Irmscher, Rhode, Garmann (Soethe, Rasche)
Tore: 1:0, 2:0 David Siegel (26., HE, 29.), 3:0 Markus Müller (65.), 3:1 Philipp Garmann (82.); SR: Maximilian Peter Müller (Gatersleben), Daniel Heine, Frank Baldamus; ZS: k.A.