Handball, Mitteldeutsche Oberliga HV Rot-Weiss Staßfurt unterliegt mit 19:26 (13:14) beim LSV Ziegelheim Einer muss, der Andere nicht: Sechs Tore in einer Hälfte sind zu wenig
Ziegelheim (nwu) l Irgendwie war es schon im Vorfeld zu erwarten gewesen. Während es beim Gastgeber LSV Ziegelheim noch um alles ging, nämlich den Verbleib in der Mitteldeutschen Oberliga, war für die Handballer des HV Staßfurt die Saison gelaufen. Dementsprechend "kratzten und bissen" die Gastgeber laut Co-Trainer Andreas Stops, der Coach Uwe Mäuer vertrat. Am Ende sicherten sich die Thüringer mit einem 26:19 (14:13)-Erfolg den Klassenerhalt.
Dieser unbändige Wille des LSV führte dazu, dass Staßfurt in Hälfte zwei nur sechs Tore erzielte. "Der Trainer von Ziegelheim hat mir nach dem Spiel gesagt, dass sein Team die beste Abwehrleistung der Saison gezeigt hat", berichtete Stops.
Bis auf eine kurze Phase vor der Pause, als der HVS Nachlässigkeiten in des Gegners Deckung nutzte, um vom 8:13-Rückstand zum 13:14 zu verkürzen, stand das Abwehrbollwerk des LSV um André Heinig. Ein weiterer Ausdruck für die verteilten Rollen von "Einer muss, der Andere nicht", schlug sich in sechs Toren in Hälfte eins nieder, die Ziegelheim als Abpraller verwandelte. Spätestens als Nils Hähnel die Rote Karte - für Stops eine zu harte Entscheidung - sah (45.), war die Partie für die Gäste gelaufen. Schon zuvor musste Nilas Praest passen, er hatte Kreislaufprobleme, kam in der zweiten Halbzeit gar nicht zum Einsatz.
Dagegen erhielten alle 13 mitgereisten Spieler des HVS zu ungefähr gleichen Teilen ihre Einsatzzeiten. Unter anderem agierte Björn Oswald für den angeschlagenen Oliver Jacobi in der Deckung. "Er hat seine Sache gut gemacht", so Stops. Dennoch gewann das handballverrückte Dorf vor 500 Zuschauern. Ein Dank der Staßfurter ging an die knapp 15 mitgereisten Fans.
HV Staßfurt: Tuchen, Schliwa - Scholz (3), Hähnel (3), Ernst (1), Praest (4/1), Retting (3), Jacobi (4), Bruchno (1), Ortmann, Oswald, Rach, Sonntag
Siebenmeter: LSV 2/2 - HVS 2/1; Zeitstrafen: LSV - HVS 8; Rot: Nils Hähnel (Foulspiel; 45.) -Staßfurt-