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FCM-Flügelflitzer Maik Georgi Einst aussortiert, jetzt mit neuer Perspektive

23.07.2010, 04:20

Von Uwe Tiedemann

Myslenice/Polen. Dass er plötzlich im offiziellen Regionalliga-Aufgebot des 1. FC Magdeburg auftauchte, war wohl eine der größten Überraschungen – Maik Georgi, 2009/10 frühzeitig bei der ersten Mannschaft aussortiert, anschließend nur noch in der "Zweiten" aktiv und eigentlich ohne Perspektive. Doch dann kam alles ganz anders.

"Der neue Trainer Ruud Kaiser hatte mich beobachtet und steht auf meine Schnelligkeit. Insofern bin ich froh, weiter dabei zu sein, denn ich fühle mich sehr wohl in Magdeburg, meine Gedanken waren immer beim FCM", erzählt der Blondschopf im Trainingslager im polnischen Myslenice, dessen Bestzeit über 100 Meter nach eigener Aussage bei 10,78 Sekunden liegt. "Und das mit Turnschuhen, nicht etwa mit Spikes", betont der 22-Jährige und räumt aber gleichzeitig ein, dass er manchmal sogar zu flott unterwegs ist und den Ball dadurch noch zu oft verliert.

Unter Kaiser ("Der Spieler wurde in eine bestimmte Schublade geschoben, was ich nicht in Ordnung fand"), so Georgi, macht Fußball wieder richtig Spaß. Dennoch hält er den Ball flach: "Mein Ziel ist es, über gute Trainingsleistungen so viel Einsätze wie möglich zu bekommen."

Seine Flexibilität dürfte da für ihn von besonderem Vorteil sein. "Am liebsten spiele ich auf der linken oder rechten Außenbahn, zentral liegt mir weniger. Aber es geht auch in der Abwehr oder im Angriff."

Beim Club wird er im Übrigen als Stürmer geführt. Dass der Mann mit der Rückennummer 14 durchaus Torjägerqualitäten besitzt, wurde jüngst beim 1:1-Achtungserfolg gegen den VfL Wolfsburg deutlich, als er mit einem strammen Direktschuss die Führung erzielte. Und es liegt noch gar nicht so lange zurück, da traf er auch beim 2:3 im Freundschaftsspiel gegen Bayern München. "Das sind schöne Momente, die man aber nicht überbewerten sollte", bleibt der Flügelflitzer bescheiden.

Was das Trainingslager in Polen anbetrifft, war auch er anfangs skeptisch: "Das klang schon recht ungewöhnlich, aber die Bedingungen sind wirklich top hier. Der Verein hat alles richtig gemacht."

Ohnehin geht Georgi ausgesprochen optimistisch in die neue Saison: "Die Vorbereitung läuft aus meiner Sicht bislang optimal. Ich traue unserem Team eine Menge zu, wenn wir uns weiter so gut zusammenfinden und dann natürlich einen gelungenen Start erwischen."

Er selber glaubt, dass er inzwischen etwas ruhiger geworden ist, möchte aber auch in Zukunft locker bleiben, auf so manchen Scherz nicht verzichten und den ein oder anderen Spruch loslassen – selbst wenn‘s mal wie in Myslenice nach hinten losgeht. Als er während einer Übungseinheit Zeugwart Heiko Horner aufforderte, die Musik lauter zu drehen, pfiff ihn Horners Assistent Dirk Fröhlich zurück: "Du bist hier beim Training und nicht in der Disco ..."