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Boxen Magdeburg bittet zum Rematch an den Ring / Abraham und Stieglitz mit veränderter Taktik Erbitterter Kampf um Titel und Publikum

Von Janette Beck 23.03.2013, 01:13

Das erste WM-Duell zwischen Robert Stieglitz und Arthur Abraham war bereits ein Box-Leckerbissen. Und es hat Geschmack auf mehr gemacht. Heute heißt es zum zweiten Mal: Es ist angerichtet! Magdeburg bitte zum Rematch an der Ring. Die ARD überträgt den Kampfabend aus der Getec-Arena ab 23 Uhr live. Die Veranstalter melden ausverkauftes Haus.

Magdeburg l Bereits kurz vor 18 Uhr soll der erste Gong erklingen. Ungewöhnlich früh für einen Kampfabend, bei dem das Highlight Stieglitz/Abraham nicht vor 23 Uhr zu erwarten ist. Wohl aber ist dies ein Indiz dafür, dass dem vorab als fachkundig gepriesenen Magdeburger Publikum bei den acht Kämpfen kein "Fallobst", sondern Box-häppchen vom Feinsten serviert wird. Und da es in drei Duellen sogar um Titel geht, wird sicher jeder auf seine Kosten kommen - schnelle (Klitsch)-K.o.\'s sind wohl nicht zu erwarten ...

Auch im Hauptkampf nicht, der vor sieben Monaten in Berlin mit einem einstimmigen Punktsieg für den damaligen Herausforderer Arthur Abraham endete. Zumindest schworen beide Lager selbst am Freitag beim Wiegen Stein und Bein: "Wir stellen uns auf ein enges Duell ein, das über die vollen zwölf Runden geht". Und schon im Vorfeld wurde mit Haken und Ösen gekämpft. Abraham-Trainer Ulli Wegner wollte nach Volksstimme-Informationen Stieglitz ein Paar leichtere Handschuhe unterjubeln...

Beim Ringgeflüster drang zudem durch, dass WBO-Champion Abraham, der im Vorfeld getönt hatte, sein Gegenüber "zerstören" zu wollen und Sieglitz die nötige Power absprach, insgeheim auf einen K.o. aus sei. Allein, um diesmal sein Ego zu befriedigen, glasklare Verhältnisse zu schaffen und seinen vielversprechenden Worten ("Ich habe im ersten Kampf nicht alle Karten aufgedeckt"), Taten folgen zu lassen. Trainer Wegner zeigte sich diplomatischer: "Das wir ein spannender und guter Kampf. Der Bessere soll gewinnen. Und das sind wir."

Stieglitz stellte klar, "das Wort zerstören gehört aus meiner Sicht nicht in den Sport. Ich gehe in den Ring, um zu kämpfen und zu gewinnen." Der Magdeburger will seine Lernfähigkeit unter Beweis stellen. Soll heißen, er will nicht noch einmal ins offene Messer laufen. Im Hinkampf hatte er jeweils zwei Minuten der Runde attackiert, das Feld dann aber Abraham überlassen. Dieser boxte schlau und nutzte die letzte Minute, um bei den Punktrichtern Eindruck zu schinden. SES-Trainer Dirk Dzemski erklärte, diesmal mit einer "ganz anderen Taktik" überraschen zu wollen.

Egal, wie die Herangehensweise sein mag, mit entscheidend wird sein, was auf den Rängen passiert. SES-Promoter Ulf Steinforth weiß das: "Robert muss das Publikum in den ersten drei Runden hinter sich zu bringen, dann wird vieles leichter."