Leichtathletik Porträt des "Sportler des Jahres" André Strelow vom VfB Germania Halberstadt Fleiß, Ausdauer und Ehrgeiz werden belohnt
Anfang März wurde André Strelow vom VfB Germania Halberstadt, Abteilung Leichtathletik, zum "Sportler des Jahres 2012" in der Kategorie "Jugend Behindertensport" ausgezeichnet. Damit wurde er für seine großartigen Erfolge des zurückliegenden Sportjahres geehrt.
Halberstadt (akr/fbo) l André Strelow trainiert seit 2010 als Leichtathlet beim VfB Germania Halberstadt zunächst unter der Leitung von Sibille Wetterling und Rolf-Dieter Beyer. Seit 2011 nun mehr unter der Obhut von Ditmar Schwalenberg. Unter der Woche lebt André auf Grund einer Behinderung im Langensteiner Internationalem Bildungs- und Sozialwerk e.V.
Zur Schule geht er in Halberstadt. Mit anderen jungen Sportlern aus Langenstein trainiert André Strelow jeweils dienstags in der Domstadt.
Was anfangs von den Bewegungsabläufen noch neu und unbekannt war, erlernte er mit viel Fleiß, Ausdauer, aber vor allem Ehrgeiz. Seine kontinuierliche Entwicklung spiegelte sich auch bald in den Leistungen wieder. Andrés Spezialdisziplinen sind die Sprintdisziplinen 100 m, 200 m und der Weitsprung.
Sein bisher größter und erfolgreichster Wettkampf waren die Internationalen offenen Deutschen Hallenmeisterschaften im letzten Jahr in Halle an der Saale. Mehr als 200 Sportler mit Behinderung aus Deutschland, Österreich, Polen, Marokko und der Schweiz waren in der Saalestadt am Start.
Insgesamt waren an diesen Meisterschaften nur 13 Starter aus Sachsen-Anhalt dabei - und einer davon war André. Eigentlich sollte der Wettkampf nur eine Art Standortbestimmung sein. Die Trainer wollten wissen, wo sich der Leichtathlet mit seinen Leistungen steht. So ging er also über 60 m und 400 m an den Start. Über den Vorlauf qualifizierte er sich für das Finale. Mit neuer Bestleistung von 8,02 sec über 60 m sprintete André Strelow für alle überraschend auf den Bronzeplatz. Auch über die 400 m Distanz schaffte er einen guten sechsten Platz mit ebenfalls einer persönlichen Bestleistung, wobei er sich der älteren Konkurrenz (U20) stellen musste.
Im Juli 2012 schnitt er mit drei ersten Plätzen und einem zweiten Platz ebenfalls bei den Landesmeisterschaften in Haldensleben sehr gut ab. Seine Leistungen an diesem Tag konnten sich durchaus sehen lassen: Erster Platz über 100 m in 12,72sec, erster Platz über 200 m in 26,52 sec., erster Platz im Speerwurf mit 20,94 m und ein zweiter Rang im Weitsprung mit 4,95 m.
Wer André Strelow nicht kennt und ihm das erste Mal begegnet, merkt nicht, dass er eine gewisse Art der Behinderung hat. Er ist ein ruhiger, aufgeschlossener junger Mann, der in seinem Sport viel Anerkennung für seine Leistungen bekommt.
Sowohl für André als auch für die beiden anwesenden Trainer Ditmar Schwalenberg und Rolf-Dieter Beyer bei der Sportlerehrung kam der Sieg völlig überraschend. Auf Grund der Einladung zur Auszeichnungsveranstaltung wusste man zwar, dass er zu den besten Fünf des Landkreises Harz zählt, doch an einen Sieg hatte niemand geglaubt. Mit André Strelow stellt die Abteilung Leichtathletik des VfB Germania Halberstadt nun auch in diesem Jahr einen "Sportler des Jahres" für die erbrachten Leistungen im letzten Jahr.
André und drei weitere Sportler mit Behinderung werden sich in den nächsten Wochen und Monaten gezielt auf die anstehende Saison (Landesmeisterschaft und Deutsche Meisterschaft in Berlin) vorbereiten. Dafür sind in der Freiluftsaison zwei bis drei Trainingseinheiten pro Woche mit den anderen Athleten der Trainingsgruppe Schwalenberg geplant. Somit trainieren dann wieder Sportler mit und ohne Behinderung gemeinsam und wetteifern um neue Trainingsergebnisse. Damit dies auch möglich wird, hoffen alle auf baldige Wetterbesserung, damit die Leichtathleten wieder im Stadion aktiv sein können. Zuletzt fiel aufgrund der schlechten Wetterverhältnisse das Training der behinderten Sportler aus Langenstein dmehrfach aus.
André Strelow ist ein gutes Beispiel dafür, dass Menschen mit Behinderung in ihren Fähigkeiten und Fertigkeiten den Menschen ohne Behinderung in nichts nachstehen.