Neue Szene Frankie Ward zu CS:GO und Valorant: Spiele gehen eigene Wege
Mit Valorant baut sich parallel zu Counter-Strike eine weitere professionelle Shooter-Szene auf. Die bekannte Moderatorin Frankie Ward mischt in beiden Disziplinen mit. Potential sieht sie beim neuesten Shooter auch bei Teilnehmern aus ihrem Heimatland.

London (dpa) - Counter-Strike und Valorant: Die bekannte E-Sport-Moderatorin Frankie Ward (32) übernimmt mit dem Aufbau einer professionellen E-Sport-Szene im Shooter von Riot Games dort auch zunehmend Aufgaben.
Im Interview mit der Deutschen Presse-Agentur spricht sie über Gemeinsamkeiten, das Modereieren im Homeoffice und die britische E-Sport-Szene.
Frage: Was unterscheidet Red Bull Homeground von anderen Turnieren?
Antwort: Auf dem Papier ist es ein einfaches Turnier im K.o.-Format. Die Idee ist, dass die Teams Best-of-Five-Serien spielen. aber der Twist ist, dass beide Teams vorher eine Karte als ihren "Home Ground" wählen. Wenn beide Teams ihre Home-Ground-Karte gewinnen oder verlieren wird das Best-of-Five ausgespielt. Wenn aber ein Team beide Home-Ground-Karten gewinnt, gewinnt es damit die gesamte Serie.
Frage: Sieben von vierzig Spielern in diesem Turnier sind aus Großbritannien. Bisher waren die Briten im E-Sport eher unterrepräsentiert. Macht Ihnen das Mut für die Zukunft der Szene?
Antwort: Es ist so super! Ich denke, dass Großbritannien bisher eher als Konsolen-Markt gesehen wurde. Aber PC-Spielen wächst. Jetzt haben wir schon britische Spieler, die, obwohl sie viel Talent haben, noch nicht sehr erfahren sind. Abgesehen von der Overwatch League und Playerunknown's Battlegrounds (PUBG) hatte Großbritannien bis jetzt noch nicht viel Repräsentation in Shooter-Spielen oder PC-Spielen generell. Mit Valorant ändert sich das jetzt.
Frage: Sie haben in letzter Zeit sehr viele Events moderiert, besonders in Counter-Strike. Wie funktioniert das Moderieren aus dem Homeoffice?
Antwort: Es ist sehr schwierig, von Zuhause zu arbeiten und dafür gibt es viele Gründe. Zunächst haben wir alle unterschiedliche Produktionskonfigurationen. Ich habe Glück, denn mein Partner und ich haben 2019 ein Haus in London gekauft, das wir selbst renoviert haben. Es hat ein großes Zimmer im Obergeschoss, das wir nun für die Arbeit aufgeteilt haben. Ich arbeite im kleineren Teil des Raumes und habe nur einen Meter zwischen meinem Tisch und der Wand. Trotzdem schätze ich mich glücklich, ein Arbeitszimmer zu haben.
Der andere Grund ist, dass ich Offline-Veranstaltungen doch sehr vermisse. Dort ist man im Green Room, hat Produktionsmeetings und redet mit Analysten. All diese Dinge sind sehr wichtig, um im Laufe des Turniers ein Narrativ herauszuarbeiten. Das alles aus der Ferne zu machen ist ein ganzes Stück härter.
Frage: Was sind Ihre Erwartungen für die Entwicklung von Counter-Strike und Valorant im Verhältnis zueinander? Werden die beiden Titel in Zukunft in Konkurrenz zueinander stehen?
Antwort: Ich sehe die beiden als ziemlich unterschiedliche Szenen an. Ich persönlich habe sehr unterschiedliche Gruppen von Zuschauern, wenn ich die beiden Titel streame. Obwohl sie viel gemeinsam haben, haben sie auch Unterschiede und die vergrößern sich mit der stetigen Weiterentwicklung von Valorant. Beide Spiele gehen ihren eigenen Weg.
Zur Person: Frankie Ward ist eine der wichtigsten Moderatoren der E-Sports-Szene. Engagiert wird die 32-Jährige zum Beispiel für Events von Blast, Dreamhack und ESL. Obwohl Counter-Strike ihr Spezialgebiet ist, moderiert sie auch Turniere in anderen Disziplinen.
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