Fußball Landesklasse 3: ZLG Atzendorf - Germ. Wulferstedt 3:3 (2:2) Frick köpft zum umjubelten Ausgleich ein
Wulferstedt (sgr) l Zum Rückrundenstart trennten sich der Tabellendritte Atzendorf und der Vorletzte aus Wulferstedt mit einem leitungsgerechten Unentschieden.
Beiden Mannschaften kam die Austragung des Spiels gelegen. Der seifig tiefe Boden mit nasser Schneedecke gefährdete dann auch weniger die Spieler, als die Rasenfläche selbst. Der Platz litt erheblich unter diesen 90 Minuten. Gerade in der zweiten Halbzeit hatten die Akteure mit ihren schweren Beinen arge Standprobleme auf dem matschigen Untergrund.
Unter der vorbildlichen Leitung eines der jüngsten Schiedsrichterteams, angeführt durch die souveräne Miriam Schweinefuß, entwickelte sich vom Anpfiff weg ein spektakuläres Spiel. Wulferstedt begann atemberaubend und führte nach sechs Minuten 2:0. In der zweiten Minute leitete Christian Reimann über Julius Kreft den ersten Angriff ein. Kreft spielte auf Torsten Herbst, der es am kurzen Pfosten mit zwei Verteidigern samt Torhüter aufnahm, die Ruhe bewahrte, sich den Ball zurechtlegte und cool einnetzte. Der Treffer zum 2:0 war titelwürdig: Christian Reimann lief nahe dem rechten Seitenaus zum Freistoß an, traf den Ball optimal und drosch ihn mit einer unglaublichen Flugkurve unter die Latte ins Tor (6.).
Jetzt musste Atzendorf reagieren. Schon der Gegenangriff führte zum Anschluss. Ein dem Boden geschuldeter Stockfehler führte zum Ballverlust auf der rechten Abwehrseite. Der Ball kam nach innen, wo Ingler kompromisslos schaltete und auch der Körper von Sebastian Sievers das 1:2 per Abpraller nicht verhinderte (7.). Atzendorf legte aggressiven Körpereinsatz an den Tag. Ein unnötiger Ballverlust der Gäste aus Nachlässigkeit führte zum Ausgleich. Blitzschnell wurde das Leder in den Strafraum gespielt, wo Ingler sich drehte und straff in die lange Ecke abzog (29.). Wulferstedt boten sich noch drei gute Szenen vor der Pause: Reimann mit tollem Freistoß (37.) sowie hartem Schuss aus dem Lauf (42.) und Martin Schrader, der einen Freistoß gefährlich mit der Hacke abfälschte und den ZLG-Keeper zu einer Glanztat zwang (43.).
Das kraftraubende Spiel forderte zur zweiten Halbzeit zwei Wechsel auf Wulferstedter Seite. Germania wollte sich den Schneid jetzt zurückkaufen. Doch es kam anders. Atzendorf setzte ungeahnte Kräfte frei. Germania überstand drei gute Möglichkeiten der Gastgeber. Trotz aller Gegenwehr fiel nach 55 Minuten das 3:2 für die ZLG. Kurios: der freie Philipp Horn fühlte sich selbst im Abseits und tippte den Ball nur über die Linie. Laut Aussage des Assistenten lag aber gleiche Höhe vor. Das Spiel mutierte zum Lotteriespiel. Trotzdem kämpfte sich Wulferstedt zurück und erarbeitete sich Chancen über Brunke (56.), Herbst (aus 12 Metern knapp vorbei, 64.), einen Lattentreffer (73.) und einen Herbst-Freistoß am Lattenkreuz vorbei (77.). In der Schlussphase wurde es hektisch. Die Schiedsrichterin behielt den Überblick, fiel nicht auf das theatralische Schauspiel eines Atzendorfers am eigenen Sechzehner herein. Das Spiel lief weiter und Daniel Frick köpfte mit der letzten Chance zum umjubelten 3:3 ein.
Germania Wulferstedt: Sievers - Behrens, Brunke, Charwat, Beusse, Gumprecht (46. Dilge), Reimann (46. Jäger), Frick, Schrader (58. Jaffke), Kreft, Herbst.
Torfolge: 0:1 Herbst (2.), 0:2 Reimann (6.), 1:2 Ingler (7.), 2:2 Ingler (29.), 3:2 Horn (55.), 3:3 Frick (85.).
Schiedsrichter: Miriam Schweinefuß (Qlb), Florian Mummert, Sebastian Wienecke.