Boxen Großer Medienrummel und ideale Bedingungen im SES-Trainingslager an der Ostsee Frische Brise und klare Worte vor dem Showdown
Dierhagen l Dierhagen statt Kitzbühel, Ostsee-Lounge statt Stanglwirt, steife Brise statt Alpenluft: Vor dem Box-Showdown zwischen Herausforderer Francesco Pianeta und Schwergewichts-Champion Wladimir Klitschko am 4. Mai in Mannheim hätte das Trainingslager-Kontrastprogramm beider Box-Lager kaum größer sein können.
SES-Promoter Ulf Steinforth, der das Bodenständige liebt und pflegt, hatte sich ganz bewusst für ein Kurztrainingslager von Pianeta und dessen sich ebenfalls auf einen WM-Kampf vorbereitenden Stallkollegen Robin Krasniqi auf "normal Null" entschieden. Das Vier-Sterne-Strandhotel Fischland, 30 Kilometer nördlich von Rostock, bot den Profis und Trainer Dirk Dzemski nicht nur "ideale Bedingungen, um mal zwei Tage die Seele baumeln zu lassen", wie der Deutsch-Italiener Pianeta, der gerade eine Woche Sparring hinter sich hat, gestern feststellte. Auch die zehn Kamera-Teams diverser Sender, 18 Fotografen und den 20 Vertretern der schreibenden Zunft, die zum Medientag geladen waren, wurden Motive haufenweise auf dem Silbertablett serviert.
"Natürlich spielen die Klitschkos mit ihrem Haussender RTL in einer ganz anderen Liga. Aber auch wir haben etwas zu bieten, und ich denke, mit diesem traumhaften Ambiente können wir durchaus dagegenhalten", bot Steinforth den Klitschkos virtuell die Stirn.
Den "Rest" will der 28-jährige Pianeta in drei Wochen im Ring erledigen: "Ich bin nicht der Typ für die großen Worte, lasse lieber meine Fäuste sprechen. Natürlich bin ich klarer Außenseiter, aber ich habe nichts zu verlieren."
Bereits in einer Woche ist Krasniqi gefordert. Der 25-Jährige will in London WBO-Weltmeister Nathan Cleverly (Wales) entthronen: "Ich bin heiß, ich bin bereit und werde den Titel nach Deutschland holen."