1. Startseite
  2. >
  3. Sport
  4. >
  5. 1. FC Magdeburg
  6. >
  7. Das Familienduell in der Regionalliga

Siefkes gegen Siefkes Das Familienduell in der Regionalliga

Christoph Siefkes trifft mit dem FCM auf Nordhausen und Cousin Patrick.

Von Klaus Renner 26.03.2015, 02:26

Magdeburg l Nach dem Top-Spiel gegen den FSV Zwickau (0:0) steht für den 1. FC Magdeburg beim Tabellendritten Wacker Nordhausen das nächste Spitzenspiel auf dem Programm. Mit einem Sieg will der FCM Tuchfühlung zu Tabellenführer FSV Zwickau halten. Die Thüringer (3.) könnten sich mit einem Heimsieg im Aufstiegsrennen zurückmelden. "Es wird ein Kampfspiel und keinen Schönheitspreis geben", sagen unisono Christoph und Patrick Siefkes. Die Cousins - beide stammen aus Dessau - werden sich im Albert-Kuntz-Sportpark als Gegner gegenüberstehen.

Patrick Siefkes will sich mit Nordhausen nach zwei Niederlagen (0:3 gegen Zwickau, 0:1 beim Berliner AK) nicht vorzeitig aus dem Rennen um die Meisterschaft verabschieden. Cousin Christian hingegen schwelgt in Optimismus: "Wir haben elf Spiele hintereinander nicht verloren, davon zehnmal gewonnen und wir sind gut drauf. Kurzum - wir sind die bessere Mannschaft." Und er schließt mit einem Begriff aus der Skat-Welt: "Karo einfach!" Das kleinste Spiel gewinnt.

Die Cousins (Christophs Mutter und Patricks Vater sind Geschwister) erlernten beim SV Dessau 05 das Fußball-Abc. Patrick spielte ein Jahr im FCM-Nachwuchs, ehe es den Keeper in die A-Jugend-Bundesliga zum FC Carl Zeiss Jena zog. Christoph entschied sich mit 15 Jahren für den Halleschen FC und suchte später sein Glück bei der U 23 von Bayer Leverkusen. Als die Werkself ihn für die Saison 2011/12 zu Carl Zeiss auslieh, gehörten die Cousins ein Jahr lang dem Drittligakader des FC Carl Zeiss an. Christoph schloss sich im Januar 2014 dem FCM an, Patrick ein halbes Jahr zuvor den ambitionierten Nordthüringern.

"Bei mir läuft es gerade nicht besonders gut", berichtet Christoph. Während Patrick in Nordhausen unumstrittener Stammtorhüter ist und alle 21 Punktspiele der Saison zwischen den Pfosten stand, muss Christoph derzeit kleinere Brötchen backen. Dem FCM-Flügelflitzer waren lediglich sieben Einsätze vergönnt - dabei nie über die gesamte Spielzeit. Lediglich im DFB-Pokal gegen seinen Ex-Verein Bayer Leverkusen durfte er 120 Minuten ran. "Ja, das ist mir zu wenig", gesteht der 1,77 Meter große Techniker. "Andere haben eine Super-Vorbereitung gespielt und wir haben jetzt elfmal nicht verloren. Da kann ich die Gedanken unseres Trainers nachvollziehen und finde es gerechtfertigt, dass er ohne ersichtlichen Grund keine großen Experimente macht. Aber ich lasse den Kopf nicht hängen, gebe nicht auf und weiß, dass eine Zeit kommen wird, wo ich wieder spielen kann." Viel Zeit bleibt dem etatmäßigen Rechtsaußen nicht. Sein Vertrag beim FCM endet am 30. Juni. Und dann? "Ich kann mir vorstellen, beim FCM zu bleiben. Das hängt aber von anderen Leuten ab", so der 24-Jährige. Gespräche über eine Verlängerung seines Vertrages habe es bisher noch nicht gegeben. Anders Patrick (25): "Mein Vertrag verlängert sich automatisch um ein Jahr aufgrund meiner Einsatzzeiten." Bis 2016 will er seine Ausbildung zum Büro-Kaufmann abgeschlossen haben, "und dann sehen wir weiter".

Nur noch selten sehen sich Christoph und Patrick Siefkes. Gelegentlich wird telefoniert oder eine Nachricht geschrieben. Einmal im Jahr treffen sie sich aber bei ihren in Dessau lebenden Familien. Und beide verfolgen natürlich aus der Ferne das Geschehen im jeweils anderen Verein. In Nordhausen kommt es nun wahrscheinlich zum zweiten direkten Aufeinandertreffen der Cousins. Beim 1:1 in der laufenden Saison in Magdeburg hütete Patrick zwar das Tor der Nordthüringer, doch Christoph Siefkes gehörte nicht zum FCM-Kader. Beim ersten Duell vor ziemlich genau einem Jahr in Nordhausen hatte Wacker beim 3:2 die Nase vorn. Diesmal will der FCM den Spieß umdrehen - um im Meisterschaftsrennen zu bleiben und im Familienduell auszugleichen. "Mein Tipp: 3:1 für den FCM", sagt Christoph Siefkes.