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Fußball-Regionalliga Blick auf Restprogramm ist verpönt

Das Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen dem 1. FC Magdeburg und dem FSV Zwickau
hat sich fünf Spieltage vor dem Saisonende in der Regionalliga Nordost
weiter zugespitzt. Ein Blick auf das Restprogramm könnte lohnen, doch
davon will FCM-Sportchef Mario Kallnik nichts wissen: Schlechte
Erfahrungen.

Von Uwe Tiedemann 24.04.2015, 03:20

Magdeburg l Rechenexempel sind (noch) nicht die Sache von Mario Kallnik. Fünf Runden vor Ultimo in der Regionalliga Nordost trennt Tabellenführer 1. FC Magdeburg - am Sonntag (13.30 Uhr) Gastgeber für Budissa Bautzen - und FSV Zwickau nur das Torverhältnis. Die Elbestädter haben im Meisterschaftsrennen zurzeit mit einer Differenz von plus fünf Treffern gegenüber dem härtesten Widersacher die Nase in der Tabelle vorn.

Bevor feststeht, wer Ende Mai in die Aufstiegsspiele mit einem Südwest-Vertreter (derzeit Offenbach, Saarbrücken oder Elversberg) geht, werden aber noch 15 Punkte vergeben. Bei den FCM-Anhängern wird schon fleißig gerechnet und spekuliert, in der Mannschaft ist der Blick auf das Liga-Restprogramm aber quasi verboten. "Mein Restprogramm heißt jetzt Budissa Bautzen. Wenn das erledigt ist, blicke ich auf das nächste Spiel", sagte stellvertretend Sportchef Kallnik.

Die Erklärung für diese Denkweise lieferte der 40-Jährige sogleich mit: "Das lehrt einfach die Erfahrung aus meiner aktiven Zeit. 2007 standen wir kurz vorm Durchmarsch in die 2. Liga und zum Schluss mit leeren Händen da, weil wir vorher angefangen hatten zu rechnen. Aus solchen Fehlern lernt man. Das war absolut prägend." Seinerzeit hatte der Club drei Spieltage vor Schluss fünf Punkte Vorsprung auf einen Nicht-Aufstiegsrang und scheiterte letztlich doch am VfL Osnabrück. Immerhin räumte Kallnik ein, dass die Tatsache, dass der FCM inzwischen die Meisterschaft aus eigener Kraft holen kann, ein "Vorteil" sei, weil so der Druck für Zwickau noch größer ist als fürs eigene Team.

Das sah vor kurzem noch ganz anders aus. Da lagen die Blau-Weißen zwei Zähler zurück und waren auf Schützenhilfe angewiesen. Die leistete dann der BFC Dynamo, als Zwickau in Berlin nicht über ein 0:0 hinauskam und auf Platz zwei zurückfiel.

Die stille Hoffnung vieler FCM-Anhänger, Zwickau könnte eventuell auch in Bautzen straucheln, erfüllte sich am Mittwochabend indes nicht. Durch ein Tor von Sturmspitze Oliver Genausch eine Viertelstunde vor Schluss gewannen die Gäste mit ihrem Standard- ergebnis von 1:0. Keeper Marian Unger rettete kurz vor Schluss mit einer tollen Parade den Sieg, mit dem die Sachsen mit dem FCM nach Punkten aufschlossen.

Jede Menge Diskussionsstoff dürfte die Frage aufwerfen, wer nun von beiden Titelanwärtern das leichtere bzw. schwerere Restprogramm hat. Fakt ist: Sowohl der FCM als auch Zwickau haben noch dreimal Heimrecht und zwei Auswärtsspiele vor der Brust. Von der Papierform her scheint es so, als stünden die Elbestädter vor höheren Hürden - siehe die Spiele in Jena, bei Hertha BSC II und daheim gegen BFC Dynamo. Für Kallnik (noch) kein Thema: "Wir versuchen, die Mannschaft schon die ganze Saison hindurch so zu führen, das heißt, nicht an übermorgen zu denken, und sind damit gut gefahren."

Der MDR überträgt am 10. Mai das vorletzte FCM-Heimspiel gegen BFC Dynamo live ab 14 Uhrim TV.