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WM-Qualifikation Almuth Schult mittendrin: Torhüterinnen-Casting im DFB-Team

Mit der Rückkehr von Almuth Schult ist das Gedränge der Torhüterinnen in der DFB-Auswahl noch größer geworden. Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg findet das Casting vor der EM 2022 „spannend“.

Von Ulrike John, dpa Aktualisiert: 21.10.2021, 20:01
Kehrt wieder ins DFB-Team der Frauen zurück: Almuth Schult.
Kehrt wieder ins DFB-Team der Frauen zurück: Almuth Schult. Sebastian Gollnow/dpa

Frankfurt/M. - Was ihre Keeperinnen angeht, da gerät Fußball-Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg dieser Tage ins Schwärmen.

Zu ihrer aktiven Zeit, die eine gute Weile her ist, habe es geheißen: „Oh, da ist mal eine gute Torhüterin! Heute ist es so, dass es überall in jeder Mannschaft sehr, sehr gute Torhüterinnen gibt“, sagt die 53 Jahre alte ehemalige Nationalstürmerin.

Vor den WM-Qualifikationsspielen gegen Israel am 21. Oktober (18.00 Uhr/live auf „sportschau.de“) in Petach Tikva und am 26. Oktober (16.05 Uhr/ARD) in Essen gilt Merle Frohms weiter als gesetzt. Auch wenn hinter dem Einsatz der 26-jährigen Frankfurterin ein kleines Fragezeichen steht, weil sie erkältet ist. Mit Blick auf die EM 2022 in England aber ist der Konkurrenzkampf entbrannt.

„Wir haben vier Toptorhüterinnen“

Mit der Nachnominierung von Martina Tufekovic von der TSG 1899 Hoffenheim für die verletzte Ann-Katrin Berger (FC Chelsea) rückt eine weitere Spezialistin in den Kreis. Die in Heilbronn geborene 27-Jährige hat sowohl die deutsche als auch die kroatische Staatsbürgerschaft, bisher stand sie nur auf Abruf bereit. „Wir haben schon letzte Saison gesehen, dass sie tolle Leistungen erbringen kann, dass sie einen Teil des Erfolgs in Hoffenheim mitträgt“, sagt Voss-Tecklenburg.

Tufekovic reiste mit dem Rückenwind eines 2:1-Sieges ihres Clubs in der Bundesliga gegen den VfL Wolfsburg zur Nationalmannschaft; Frohms bringt einen 3:2-Erfolg der Frankfurterinnen gegen Meister FC Bayern München mit. Im Kader stehen zudem die Münchnerin Laura Benkarth - und vor allem die frühere DFB-Stammkeeperin Almuth Schult (30), beim Olympia-Triumph 2016 in Rio de Janeiro und bei der WM 2019 noch zwischen den Pfosten. Die Wolfsburgerin kehrte nach Schulteroperation und der Geburt ihrer Zwillinge wieder ins DFB-Team zurück.

„Ich freue mich, wieder zur Nationalmannschaft eingeladen worden zu sein. Das ist eine Bestätigung für die Arbeit, die hinter mir liegt“, sagte Schult im „Kicker“ und erklärte schon vor der Berufung von Tufekovic: „Wir haben vier Toptorhüterinnen. Das wird eine harte Entscheidung für die EM.“

Kann sich Schult wieder im Team etablieren?

„Merle ist die Nummer 1, die anderen werden sie angreifen. Wir haben jetzt vier tolle Torhüterinnen hier. Diese Position bereitet mir am wenigsten Bauchweh“, sagt Voss-Tecklenburg. Auf die Stärken und Schwächen der Rivalinnen will sie dieser Tage nicht eingehen. Sie schlägt diplomatisch vor, dass ja Torwarttrainer Michael Fuchs mal zu einer Presserunde kommen könne: „Der kann die Fragen besser beantworten.“

Spannend ist vor allem die Frage, ob sich Schult wieder im Team etabliert. Frohms will ihren Platz natürlich nicht freiwillig räumen: „Es tut gut, das Vertrauen der Bundestrainerin zu spüren. Aber es ist kein Grund, auch nur einen Millimeter nachzulassen“, sagt die frühere Freiburgerin. „Ich werde alles tun, um meinen Platz im Tor der Nationalmannschaft gegen starke Konkurrentinnen zu verteidigen.“

Dabei setzte Schult, die sich auch als TV-Expertin bei der Männer-EM und als Mitglied der Frauen-Initiative „Fußball kann mehr“ profiliert hat, ursprünglich eine Tradition fort: Über viele Jahre gab es auf ihrer Position kaum Wechsel in der DFB-Auswahl: Silke Rottenberg (126 Länderspiele zwischen 1993 und 2008), Nadine Angerer (146 Länderspiele zwischen 1996 und 2015) und danach auch Schult (64 Länderspiele seit 2012) prägten jeweils eine Ära.