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1. FC Magdeburg FCM führt Dynamo vor

Im prestigeträchtigen Derby trumpfte der FCM gegen Dynamo Dresden (2:2) in der ausverkauften MDCC-Arena lange groß auf.

17.04.2016, 23:01

Magdeburg l „Es war gerade in der ersten Stunde ein fantastisches Spiel meiner Mannschaft“, lobte der ansonsten eher nüchterne FCM-Trainer Jens Härtel sein Team in höchsten Tönen und übertrieb damit keineswegs. Denn die Blau-Weißen waren gegenüber dem kläglichen Auftritt vor einer Woche in Wiesbaden (0:0) nicht wiederzuerkennen und stürzten den frisch gebackenen Zweitliga-Aufsteiger innerhalb dieser ersten 60 Minuten von einer Verlegenheit in die andere. „Da haben wir Dynamo so richtig durchgewaschen“, strahlte auch FCM-Geschäftsführer Mario Kallnik.

So war die 2:0-Führung nach Toren von Michel Niemeyer (40.) und Manuel Farrona-Pulido (59.) hochverdient und der vermeidbare Doppelpack der Gäste durch Pascal Testroet (63.) und Justin Eilers (67.) zum 2:2-Endstand aus Sicht der Platzherren einfach nur ärgerlich. „Gerade beim Ausgleich haben wir uns ein bisschen dämlich verhalten“, befand Härtel, nachdem die Abseitsfalle nicht funktioniert hatte. Auch schon der erste Gegentreffer fiel unglücklich, fälschte doch Nico Hammann den Kopfball von Testroet unhaltbar ab.

Nach dem 2:2 und einer sechsminütigen Unterbrechung (Dynamo-Fans hatten eine Leuchtrakete in den FCM-Block geschossen) war allerdings die Luft ein wenig raus.

Dennoch blickte man an diesem Sonnabend in viele zufriedene Gesichter. Das lag auch an der veränderten Taktik, die Härtel gewählt hatte, indem er im 3-5-2-System mit Farrona-Pulido als hängende Spitze spielen ließ. „Das hat perfekt gepasst“, freute sich Härtel. Und der Deutsch-Spanier meinte: „Ich bin damit super zurechtgekommen, habe das auch schon während meiner Zeit beim Hamburger SV gespielt.“ Und: „Wir haben diesmal gezeigt, was wir können. Ärgerlich ist nur das Ergebnis.“

Happy war natürlich auch Niemeyer, der mit einem Heber ins lange Eck seinen ersten Saisontreffer markiert hatte. „Wenn ich ehrlich bin, muss ich zugeben, dass ich den Ball gar nicht richtig getroffen habe. Aber es war natürlich ein traumhaftes Gefühl, wenn man in einem solchen Spiel und vor solch einer großen Kulisse ein Tor erzielt“, sagte der 20-Jährige hinterher, der häufig verletzt war (u.a. Innenbandriss), sich aber immer wieder herangekämpft hatte: „Das ist vielleicht auch ein bisschen der Lohn dafür, dass ich mich in dieser Saison schon häufig quälen musste.“

Und es zahlte sich eben auch aus, dass sich Niemeyer vorgenommen hat, mehr an seiner Offensive zu arbeiten. Doch der Linksverteidiger will noch mehr: „Wir haben Rang vier noch nicht aus den Augen verloren, müssen aber natürlich auch mal wieder ein Spiel gewinnen ...“