1. Startseite
  2. >
  3. Sport
  4. >
  5. SC Magdeburg
  6. >
  7. Kallnik setzt auf verstärkte Kontrollen

DFB-Pokal Kallnik setzt auf verstärkte Kontrollen

In Magdeburg herrscht am Sonntag Ausnahmezustand. Und das liegt nicht nur am DFB-Pokal-Knüller zwischen dem FCM und Eintracht Frankfurt.

17.08.2016, 23:01

Magdeburg l Sowohl Fußballfans als auch Musikfreaks wollen am Sonntag in Sachsen-Anhalts Landeshauptstadt auf ihre Kosten kommen. Um 15.30 Uhr steigt in der MDCC-Arena das DFB-Pokalduell, bereits ab 14 Uhr (bis 20.30 Uhr) das Sommer-Open-Air-Festival „stars for free“ von Radio Brocken im nahe gelegenen Stadtpark. Zu beiden Veranstaltungen werden jeweils rund 25.000 (!) Besucher erwartet.

Polizei und Sicherheitskräfte sind in erhöhter Alarmbereitschaft. Und das vor allem wegen des Fußballspiels. Es klingt nicht gerade beruhigend, was in manchen Frankfurter Fan-Foren im Vorfeld zu lesen ist. „So heißt es beispielsweise bei den Ultras: „Alle in Schwarz nach Magdeburg!“

FCM-Geschäftsführer Mario Kallnik versucht, die Gemüter zu beruhigen: „Es bringt nichts, sich im Vorfeld schon heißzumachen. Wir wissen um die Besonderheit dieses Spiels, sind gebrieft und werden gemeinsam mit unseren Partnern vorbereitet sein. Dazu gehören z. B. Sektorentrennungen, Taschenkontrollen und Pufferzonen.“

Konkret bedeutet Letzteres, dass Block 13 komplett gesperrt ist und in Block 16 die ersten äußeren fünf Reihen frei bleiben werden. „Dadurch reduziert sich die Zuschauer-Gesamtkapazität auf 24 400 Plätze“, so Kallnik.

Auch Präsident Peter Fechner hofft natürlich, dass es nicht zu den befürchteten Ausschreitungen oder Zünden von Pyrotechnik kommt: „Es gab bereits mehrere Sicherheitsberatungen. Wir stehen auch mit Eintracht Frankfurt in engem Kontakt.“

Dabei kann von einer ausgeprägten Fanfeindschaft beider Vereine eigentlich keine Rede sein. „Es gibt diesbezüglich verschiedene Auffassungen, das Ganze ist ein wenig unübersichtlich“, sagte Kallnik und fügte hinzu: „Fakt ist: Beides sind Traditionsvereine mit einem enormen Fan- potenzial. Da will sich möglicherweise jeder profilieren.“ Fakt ist auch: Die Frankfurter Hooligan-Szene zählt zu den härtesten in Deutschland. Die größte Rivalität im Osten besteht aber nicht zum FCM, sondern zu Hansa Rostock und Dynamo Dresden.

Die Gefahr, dass sich viele Eintracht-Fans auch ohne Eintrittskarte auf den Weg nach Magdeburg machen und es zu ähnlichen Tumulten wie seinerzeit im April gegen Dynamo Dresden kommt, sieht Kallnik im Übrigen als eher gering an: „Vom Frankfurter Fanbeauftragten haben wir die Info erhalten, dass das nicht der Fall sein wird. Die Anhänger wollen nicht unnötigerweise 500 Kilometer hin- und noch einmal 500 Kilometer zurückfahren.“

Am besten wäre es natürlich gewesen, wenn die Begegnung an einem anderen Tag stattgefunden hätte. Kallnik dazu: „Beide Vereine haben sich darum bemüht. Es ist aber vom DFB abgelehnt worden. Nun müssen wir das beste daraus machen, wobei uns natürlich klar ist, dass es gerade bei der An- und Abreise zu Komplikationen kommen kann.“