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Fußball Der FCM letzmals auf internationaler Bühne

Es war einmal: Am 6. November 1990 trat der 1. FCM bei Girondins Bordeaux das bisher letzte Mal in einemEuropacup-Wettbewerb an.

04.11.2015, 23:01

Magdeburg l Am 6. November 1990 trat der 1. FC Magdeburg bei Girondins Bordeaux das bisher letzte Mal in einem europäischen Fußballwettbewerb an. In Frankreich verloren die Elbestädter im damaligen Uefa-Pokal gegen die späteren Weltmeister Bixente Lizarazu und Didier Deschamps knapp 0:1. Da sie auch das Hinspiel verloren hatten, war das Aus in der zweiten Runde besiegelt.

„Es war aber trotzdem etwas ganz Besonderes“, erinnert sich Frank Siersleben, damals Verteidiger der Magdeburger, „immerhin waren das erste Mal mehrere hundert Fans auswärts dabei. Es müssen 500 oder 600 gewesen sein.“ Der damalige Kapitän Dirk Stahmann ergänzt: „Die haben ordentlich Rabatz gemacht.“ In der ersten Runde waren es in Finnland beim Rovaniemi PS nur „vier oder fünf“, weiß Siersleben noch heute.

Aktuell pilgern wieder tausende Fans in das Stadion in Cracau. Und die werden auch am kommenden Sonnabend, fast genau 25 Jahre nach dem letzten Europapokal-Auftritt, erwartet, wenn der 1. FC Magdeburg Preußen Münster in der MDCC-Arena empfängt (14 Uhr) – zum Spitzenspiel in der dritten Liga zwischen dem Tabellensechsten mit 21 und dem Tabellenzweiten mit 28 Punkten. Dann sind auch Siersleben und Stahmann im Stadion zu Gast. „Ich war im Ernst-Grube-Stadion, als 300 Fans da waren, und bin es jetzt auch“, betont Stahmann, der schon neben seiner Karriere in einem Magdeburger Autohaus anfing zu arbeiten. Dort ist er noch heute tätig.

Siersleben verdient sich seine Brötchen bei der Polizeidirektion der Landeshauptstadt. Dort ist er seit 1993 als Sozialarbeiter tätig, hat aber nach seiner Karriere auch als Trainer gearbeitet. Unter anderem hatte er fünf Jahre lang ab 2003 die zweite Mannschaft des Club unter seinen Fittichen. „Ich könnte mir heute noch ein Engagement als Jugendtrainer vorstellen“, sagt Siersleben.

Die anderen neun Spieler der Startelf von damals haben ganz unterschiedliche Wege eingeschlagen. Dirk Heyne beispielsweise ist dem Sport treugeblieben und besitzt heute eine Fußballschule, Uwe Rösler stand zuletzt bei Leeds United in Englands zweiter Liga als Coach unter Vertrag. Der Mann an der Seitenlinie in Bordeaux, Siegmund Mewes, arbeitet als Reha-Sportlehrer im Berufsförderungswerk Sachsen-Anhalt in Staßfurt.

Aber wie kommt der FCM heute, 25 Jahre nach dem letzten Spiel auf internationaler Bühne, am schnellsten in den Europapokal? „Dazu müssten sie wohl am besten den DFB-Pokal gewinnen“, betont Frank Siersleben mit einem Lachen, „das ist der wohl kürzeste Weg“. Der Mann mit der Binde, Dirk Stahmann, will gar nicht so weit denken: „Sie haben noch Luft nach oben, auch wenn sie gut gestartet sind. Erst einmal sollten sie sich in Liga 3 etablieren. Daher immer den Ball flach halten.“