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Ausschreitungen Randalierer sollen FCM-Strafe zahlen

Die Ausschreitungen in Großaspach haben ein Nachspiel. Sportchef Mario Kallnik kündigte an, die Täter in Regress nehmen zu wollen.

23.11.2015, 23:01

Magdeburg l Am Sonnabend waren unmittelbar nach dem späten Gegentor in der 82. Minute gut 20 frustrierte FCM-Anhänger in den Innenbereich eingedrungen und auf Ordner losgegangen, die zuvor eine Zaunfahne entfernen wollten. Auch nach dem Spiel kam es zu Zwischenfällen.

Die Polizei in Baden-Württemberg sprach von neun Strafanzeigen gegen Magdeburger Fans wegen Körperverletzung, Beleidigung, Diebstahl, Verstoß gegen das Sprengstoffgesetz (Abbrennen von Pyrotechnik) und dreimal Hausfriedensbruch. Holger Bienert, Sprecher im Polizeipräsidium Aalen: „Wir stehen am Anfang der Ermittlungen und werten zuerst die Aussagen und Videodokumente aus.“

Magdeburger Fans seien bereits 20 Minuten vor dem Spiel aufgefallen. Ein Unbekannter hatte einen Ordner zur Seite gestoßen, wobei es kurzzeitig zu Tumulten kam. Dadurch konnten rund 100 Fans unkontrolliert in die Arena gelangen – drei davon mit bundesweitem Stadionverbot, wie sich später herausstellte. Gegen sie wird wegen Hausfriedensbruchs ermittelt.

Beim Eindringen in den Innenraum wurde ein Ordner verletzt und eine Spiegelreflexkamera entwendet. Zwei weitere Körperverletzungen soll es nach dem Spiel gegeben haben, als durch Steinwürfe Sicherheitskräfte verletzt wurden.

Kallnik, der nun eine weitere empfindliche Strafe durch den DFB erwartet, verurteilte die Angriffe scharf: „Provokation hin oder her – dass man den Innenraum nicht betreten darf, weiß jedes Kind. Und wenn auf Ordner eingeprügelt oder eine Kamera entwendet wird, sind das kriminelle Handlungen, die verfolgt werden müssen.“ Die Kamera soll einen Wert von 1000 Euro besitzen und einem Schüler gehören. Kallnik erwartet, dass der Dieb die Kamera zurückgibt.

Gleichwohl betonte der Sportchef: „Es handelt sich hier um Einzeltäter, die ,wilde Sau‘ spielen. Am Ende sind wir aber alle der FCM. Darum werden wir alles da­ransetzen, die Täter ausfindig zu machen und sie für die Strafen, die uns erwarten, haftbar zu machen. Vier sind bereits namentlich bekannt.“

Positiv bewertete Kallnik, dass sich neben den Spielern auch die aktive FCM-Fanszene eingemischt und die Randalierer zur Zurückhaltung aufgefordert hatte. Das bestätigte Jens Janeck vom Fanprojekt: „Der Vorsänger hat sogar per Megafon appelliert: ,Lasst den Mist!‘“

Kallnik zog aber auch Großaspach in die Verantwortung: „Für mich hat der Gastgeber ebenso versagt, weil er die Sicherheit nicht gewährleisten konnte.“