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FCM-Remis Schiller: "Haben uns zu naiv angestellt"

Beim 1. FC Magdeburg herrscht nach dem 1:1 gegen Hansa Rostock Frustration.

06.11.2016, 23:01

Magdeburg l Wenn nur diese ominöse 93. Minute nicht gewesen wäre ... Der FCM fühlte sich beim 1:1 (1:0) am Sonnabend in einem rassigen Ostderby gegen Hansa Rostock um den Lohn seiner Leistung gebracht.

Da hatte der Club bis auf die Anfangsphase eine tolle erste Hälfte hingelegt, nach einem sehenswerten Angriff durch Christian Becks neunten Saisontreffer das verdiente 1:0 erzielt (43.), selbst in Unterzahl (Gelb-Rot für Christopher Handke/65.) wenig zugelassen, um dann doch lange Gesichter zu machen.

„Schuld“ daran war nach einem Freistoß der späte Ausgleich durch Timo Gebharts Kopfball ins rechte lange Eck, der den Gästen trotz einiger guter Chancen am Ende einen glücklichen Punkt bescherte.

Einhellig danach die Meinung der Club-Kicker: „Da haben wir uns zu naiv angestellt, die Zuordnung fehlte“, monierte Felix Schiller. „In solch einem Moment muss man sich einfach mit mehr Leidenschaft wehren“, ergänzte Marius Sowislo. Und Jan Löhmannsröben noch drastischer: „Das 1:1 fühlt sich an wie eine Niederlage. Kurz vor Schluss muss man sich voll reinhauen, darf solch ein Tor nicht mehr fallen. Ich habe richtig Wut im Bauch.“

Gerade, weil der FCM, so Löhmannsröben, nach dem Platzverweis für Handke zusammengerückt war, Charakter gezeigt und gute Möglichkeiten gehabt habe, den Sack zuzumachen. So scheiterte Kapitän Sowislo in der 51. Minute aus Nahdistanz am glänzend reagierenden Marcel Schuhen im Hansa-Tor. „Das war von ,Beckus‘ (Christian Beck/d. Red.) perfekt aufgelegt. Den hätte ich machen müssen“, so Sowislo.

Dass es überhaupt zu einer siebenminütigen Nachspielzeit kam, lag an einem Teil der insgesamt 2300 Hansa-Fans, die zu Beginn der zweiten Halbzeit jede Menge Bengalos im Gäste-Block zündeten, was zu Rauchschwaden, massiven Sichtbehinderungen und einer zweimaligen Unterbrechung führte. Lobenswert: Auf der Gegenseite ging am Sonnabend nicht ein einziger Feuerwerkskörper hoch.

„Das 1:1 war schon extrem bitter. Wir hatten vorher genug Gelegenheiten, die Partie für uns zu entscheiden, es am Ende versäumt, uns zu belohnen“, ärgerte sich Trainer Jens Härtel, der seinen Schützlingen unterm Strich aber „einen Riesenrespekt“ zollte. Auch deswegen, weil der FCM endlich einmal eine starke Leistung über die volle Distanz – von einigen Schwächeperioden einmal abgesehen – zeigte. Das lag auch an Freiburg-Ausleihe Florian Kath als hängende Spitze: „Ich finde immer besser meinen Rhythmus. Was jetzt noch fehlt, ist ein Tor“, sagte der 22-Jährige.