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Fußball Germania zieht Reißleine aus Kostengründen

Der VfB Germania Halberstadt plant die Regionalliga-Rückrunde 2017/2018 ohne seinen sportlichen Leiter Kevin Meinhardt.

Von Florian Bortfeldt 19.12.2017, 00:01

Halberstadt l Meinhardt wurde bereits am Freitag telefonisch unterrichtet. VfB-Geschäftsführer Dominik Tronnier übernahm diese unpopuläre Aufgabe und erklärte, warum es auf diesem etwas unpersönlichen Weg erfolgte, den Meinhardt am Montag kritisierte („Die Art und Weise hätte professioneller sein können“). „Die räumliche Entfernung zum einen und die zeitliche Frist auf der anderen Seite ließen leider nichts anderes zu. Abgesehen davon, dass es für solche Nachricht keinen richtigen Ort und Zeitpunkt gibt“, so Tronnier. Er betonte gleichzeitig die sehr gute Zusammenarbeit mit Meinhardt. „Mit ihm als Menschen hat es sehr viel Spaß gemacht. Wir danken ihm für die geleistete Arbeit, die sportliche Entwicklung trägt maßgeblich seine Handschrift.“

Trotzdem, diese Entscheidung musste fallen, mit Blick auf die nackten Zahlen. Der sportliche Erfolg war da, die wirtschaftliche Basis wuchs allerdings nicht mit. „Der erhoffte positive Effekt nach dem Erstrundenspiel im DFB-Pokal und dem Wiederaufstieg blieb aus“, nennt Tronnier ganz nüchtern die Gründe. „Wir können nicht aus dem Vollen schöpfen. Wir sind alle Kostenpositionen durchgegangen, um zu sehen, wo wir Einsparpotenzial haben, um uns in der 4. Liga zu etablieren, den notwendigen strukturellen Umbau zu meistern.“ Die Personalkosten Meinhardts passten da offensichtlich nicht mehr. Weist der Germania-Etat also schon eine Lücke auf? Tronnier: „Zum Glück nicht, weil wir ja rechtzeitig reagiert haben. Wir mussten derart konsequent handeln, zum Wohle des gesamten Vereins.“

Mit Meinhardt kehrte beim VfB Germania seit Sommer 2016 der sportliche Erfolg zurück, das Team hat sich erfolgreich im Mittelfeld der Regionalliga etabliert. Der 36-Jährige nahm es professionell. „So greifen im Tagesgeschäft Fußball die Mechanismen, auch beim VfB Germania. Am meisten tut es mir für Cheftrainer Andreas Petersen leid. Wir haben das ‚Baby‘ gemeinsam ins Leben gerufen, jetzt hoffe ich, dass es allein laufen lernt und nicht hinfällt.“