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Regionalliga-Reform DFB-Plan erzürnt den Fußball-Osten

Vor dem DFB-Bundestag zur Regionalliga-Reform gibt es Zoff. Beide Reform-Vorschläge sorgen bei den Ost-Fußball-Vereinen für Empörung.

Von Holger Manigk 30.11.2017, 15:12

Magdeburg l Am 8. Dezember fällt beim DFB-Bundestag in Frankfurt/Main die Entscheidung über die Reform des Aufstiegs von der Regionalliga in die Dritte Liga. Mit der Abschaffung der umstrittenen Relegation der Regionalliga-Meister soll sich ab der Saison 2017/18 die Struktur der akutell fünf Regionalligen ändern. Ein Vorschlag von DFB-Präsident Reinhard Grindel sorgt vor dem Bundestag für Empörung im Fußball-Osten. Bei einer Regionalkonferenz des Westdeutschen Fußballverbandes hatte sich Grindel dafür ausgesprochen, die Regionalliga-Staffeln West und Südwest ein festes Aufsteigsrecht bekommen, berichtet der Kicker. Das würde bedeuten, dass die Staffeln Nord, Bayern und Nordost den letzten verbleibenden Auftsiegsplatz in die Dritte Liga unter sich ausmachen.

Gegen die Idee des DFB-Präsidenten laufen Vertreter von Fußball-Verein aus dem Osten und dem Nordostdeutschen Fußballverband (NOFV) Sturm. Mario Kallnik, Geschäftsführer des 1. FC Magdeburg und Sprecher der Vereine der Dritten Liga, hält das Modell ebenso für unpraktikabel wie eine Reduzierung auf vier Regionalligen mit Zerschlagung der Nordost-Staffel. "Beides ist aus meiner Sicht nicht fair und macht mich wütend, da hier ganz klar eine Wettbewerbsunfähigkeit zum Tragen kommt", sagt Kallnik im FuPa-Interview. "Die Dritte Liga hat sich klar positioniert, dass sie für vier Direktaufsteiger aus vier Regionalligisten und den Erhalt der Nordost-Staffel ist", stellt  der FCM-Geschäftsführer klar.

Die Vertreter der Dritten Liga fordern, dass der DFB bei seinem Bundestag am 8. Dezember eine Expertenkommission einsetzt, anstatt sofort für eine Reform-Variante zu votieren. Diese Expertenkommission soll "eine nachhaltige, sportlich und finanziell faire Lösung der Strukturprobleme der Ligen unterhalb der drei bundesweiten Ligen" erarbeiten, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung der Vereine der Dritten Liga auf der Homepage des VfL Osnabrück.

Von den direkt Betroffenen aus der Regionalliga Nordost hagelt es ebenfalls Schelte für Grindels Reform-Vorschlag. "„Sollte sich der DFB-Bundestag zu dieser Version bekennen, ist das eine Blamage", sagt Michael Wahlich, Präsident des Nordost-Tabellenführers Energie Cottbus gegenüber der Lausitzer Rundschau. Aus Sachsen-Anhalt spielt in der Saison 2017/18 nur ein Verein in der Regionalliga-Nordost, Germania Halberstadt.

In der Debatte geht es darum, vier statt wie bisher drei Aufsteiger aus der Regionalliga in die Dritte Liga zuzulassen. Bis zur Saison 2017/18 spielen die Meister der fünf Regionalligen sowie der Tabellenzweite der Südwest-Staffel, des mitgliederstärksten Verbandes, in drei Paarungen drei Aufsteiger aus.