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Wieder Unentschieden 2:2 in Leverkusen - Wolfsburg unter Schmidt Remis-Meister

Das 2:2 im Werksduell zwischen Leverkusen und Wolfsburg hilft keinem so richtig weiter. Dennoch waren beide halbwegs zufrieden. Bayer, weil die Leistungen gut sind. Der VfL, weil er unter dem neuen Trainer Martin Schmidt noch ungeschlagen ist.

Von Holger Schmidt, dpa 15.10.2017, 18:54

Leverkusen (dpa) - Rudi Völler war zum Scherzen aufgelegt. Zwar hatte sein Team beim 2:2 (1:1) gegen den VfL Wolfsburg zum wiederholten Male Punkte verschenkt, aber der spielerische Aufwärtstrend sorgte beim Sportchef von Bayer Leverkusen für gute Laune.

Und so kommentierte der Weltmeister von 1990 auch die Frage nach den unnötigen Fehlern mit einem Augenzwinkern. "Es war schon immer so: Wenn ein Tor fällt, hat es die eine Mannschaft gut gemacht und die andere hat sich schlecht verhalten", sagte Völler: "Der einzige Unterschied: Früher haben die Spieler auf den Boden geschaut, wenn der Ball versprungen ist. Das brauchst Du heute nicht mehr zu machen, dafür sind die Plätze zu gut. Dafür sagen sie heute: Ich hatte den falschen Reisbrei heut Mittag und habe Laktose-Intoleranz."

Obwohl Bayer nach neun Spielen nur Zwölfter ist - und damit exakt auf jenem Platz, auf dem es die vergangene "verfluchte Saison" (Völler) beendete - ist ein spielerischer Aufwärtstrend augenscheinlich. "Wir hängen ein bisschen im Mittelfeld fest. Aber die Art und Weise, wie wir spielen, ist gut", sagte der Sportchef: "In der vergangenen Rückrunde hatten wir kaum Chancen, heute haben wir unwahrscheinlich viele."

Es fielen jedoch nur zwei Tore: Das erste von Kapitän Lars Bender (29.) seit anderthalb Jahren. Und das zweite im dritten Spiel von 19-Millionen-Zugang Lucas Alario (61.), der den Treffer seiner Mutter Monica zum argentinischen Muttertag widmete. Beide Male führte Leverkusen, beide Führungen verspielte es. So blieb das Gefühl, nicht so genau zu wissen, was man mit dem Ergebnis anfangen soll. 

Ein Gefühl, dass Martin Schmidt nach knapp einem Monat in Wolfsburg schon zur Genüge kennt. Das Remis in Leverkusen, das Liverpool-Leihgabe Divock Origi (44.) und Jakub Blaszczykowski (69.) mit seinem ersten Tor für den VfL sicherten, war das vierte im vierten Spiel unter seiner Regie.

Ungeschlagen, aber auch immer noch sieglos ist der Schweizer damit und der VfL als 14. immer noch im Tabellenkeller. Am Sonntag war Schmidt aber überwiegend zufrieden. "Diesen Punkt nehmen wir mal mit", sagte er: "Wir haben Comebacker-Mentalität gezeigt. Und wenn in die Köpfe reinkommt, dass wir schwer zu schlagen sind, werden wir bald auch den ersten Dreier schaffen."

Die Gäste mussten wie befürchtet auf Mario Gomez verzichten. Der Nationalstürmer, der beim 3:3 im Vorjahr alle drei Tore erzielt hatte, wurde nach seinem Bänderriss im Sprunggelenk nicht rechtzeitig fit. Auch der 18 Jahre alte Außenverteidiger Gian-Luca Itter, den Schmidt in den vergangenen beiden Spielen 90 Minuten durchspielen ließ, fehlte wegen einer Oberschenkelzerrung.

Bayer-Coach Heiko Herrlich verzichtete auf Charles Aranguiz. Der Chilene war trotz eines Muskelfaserrisses für das Nationalteam nominiert und beim 0:3 gegen Brasilien sogar in der ersten Halbzeit eingesetzt worden. Bayer hatte auf das Vorgehen des chilenischen Verbandes verärgert reagiert.

Im Spiel hatte Leverkusen nach 20 Minuten das Kommando übernommen, schaltete nach beiden Führungen aber einen Gang zurück. Der VfL nutzte dies zweimal eiskalt aus.

Informationen zum Spiel bei bundesliga.de