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Hamburger SV düpiert Werder Bremen im 103. Nordderby

Der HSV fügt Werder Bremen im Nordklassiker eine empfindliche Niederlage zu und versetzt die Fans in Jubelstimmung. Mit 21 Punkten verbessern sich die Hamburger auf Platz sechs. Aber der Ausfall von Lasogga wiegt schwer.

Von Britta Körber, dpa 28.11.2015, 18:17

Bremen (dpa) - Der Derbysieg und Tabellenplatz sechs versetzten die 4000 mitgereisten Hamburger Fans im Weserstadion in Euphorie. Erstmals seit achteinhalb Jahren gewann der Dino der Fußball-Bundesliga wieder bei Werder Bremen und schoss den ungeliebten Nachbarn tief in den Tabellenkeller.

Nach Toren von Ivo Ilicevic (3.), Michael Gregoritsch (27.) und Nicolai Müller (68.) war der Sieg im 103. Norduell mit 3:1 (2:0) perfekt. Anthony Ujah (62.) traf für die Hausherren zum zwischenzeitlichen Anschluss. Werder konnte nach dem 0:6 beim VfL Wolfsburg keine Antwort geben und muss sich nach der sechsten Heimniederlage mit nur 13 Punkten nach unten orientieren. Die Fans pfiffen schon zur Pause.

Sicherheitsprobleme gab es vor dem Risiko-Spiel nicht. Wegen der verschärften Leibesvisitationen gab es großes Gedränge vor den Toren, die Partie wurde aber rechtzeitig angepfiffen. Erstmals begleiteten eigene HSV-Ordnungskräfte die mitgereisten Anhänger in den Zügen.

Dieser Sieg hat eine hohe Bedeutung für mich, gerade weil die erste Halbzeit so beeindruckend war, sagte HSV-Trainer Bruno Labbadia. Im mit 42 100 Besuchern ausverkauften Weserstadion gaben die selbstbewussten Gäste von Beginn an den Ton an. Den ersten Angriff über Pierre-Michel Lasogga auf Ilicevic schlenzte der Kroate unhaltbar für Felix Wiedwald rechts oben ins Netz. Zwar musste HSV-Coach Bruno Labbadia auf den an einer Mandelentzündung und Muskelproblemen leidenden Ex-Bremer Aaron Hunt und Gojko Kacar (Innenbandanriss) verzichten, brachte dafür Gregoritsch in die Mannschaft, die zuletzt Dortmund 3:1 besiegt hatte.

Der Österreicher (15.) hätte schon frühzeitig den zweiten Treffer markieren müssen, als er allein auf Wiedwald zulief, dann aber zu lange zögerte. Der Bremer Schlussmann lenkte den Schuss mit einem Reflex übers Gehäuse. Dann versenkte Gregoritsch einen Freistoß aus mehr als 30 Metern mit Hilfe der Bremer: Zlatko Junuzovic leitete den Ball per Kopf mit einer Bogenlampe über Wiedwald ins Tor.

Kurz zuvor mussten die Hamburger einen Schock verkraften, als Lasogga hart auf die Schulter fiel, unter starken Schmerzen sofort ausgewechselt und in eine Bremer Klinik gebracht wurde. Nach einer ersten Diagnose soll die Schulter ausgekugelt sein. Es war schon das zweite Mal, deswegen konnte unser Mannschaftsarzt die Schulter nicht wieder einrenken, sagte Labbadia, der mit einer Operation rechnete. Lasogga droht ein wochenlanges Aus.

Das Konzept von Werder-Coach Viktor Skripnik nach dem Wolfsburg-Debakel mit zwei Stürmern ging nicht auf. Assani Lukimya, Theodor Gebre Selassie und Claudio Pizarro kamen für Alejandro Galvez, Luca-Milan Zander und den Gelb-gesperrten Clemens Fritz in die Startelf. Nach zwei Minuten verpasste Jannik Vestergaard nach Vorlage von Junuzovic nur knapp die Führung, danach fanden die Grün-Weißen ihren Rhythmus nicht mehr. Zu Beginn der zweiten 45 Minuten kam Fin Bartels (51./52.) zu zwei Großchancen, die er aber fahrlässig vergab.

Die Abwehr des HSV geriet aber immer mehr ins Schwimmen, was Ujah mit seinem sechsten Saisontor ausnutzte. Als Müller per Alleingang allerdings das 3:1 perfekt machte, war die Serie von acht Bremer Heimspielen ohne Niederlage gegen den HSV zu Ende. Es ist bitter für uns, fünfmal in Folge zu verlieren, doppelt bitter gegen den HSV im Derby zu verlieren. Die Mannschaft ist frustriert, sagte Skripnik.

Spieldaten:

Ballbesitz in %: 51,9 - 48,1

Torschüsse: 14 - 13

gew. Zweikämpfe in %: 50,8 - 49,2

Fouls: 21 - 18

Ecken: 6 - 3

Quelle: optasports.com

Polizei-Mitteilung

Allgemeinverfügung Stadtamt Bremen

NRD-Beitrag zur Derby-Historie

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