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4:1-Heimsieg gegen Frankfurt Heynckes lobt Nachwuchs-Bayern - Kovac und Bobic bedient

Selbst mit vier Nachwuchsspielern feiern die Bayern gegen Eintracht Frankfurt einen klaren Sieg. Der künftige Bayern-Coach Niko Kovac greift seine Spieler an. Sportvorstand Bobic ist richtig sauer.

Von Klaus Bergmann, dpa 28.04.2018, 18:23

München (dpa) - Einträchtig saßen Niko Kovac und Jupp Heynckes auf dem Pressepodium, aber zufrieden sein konnte nur der aktuelle Coach des FC Bayern.

Drei Tage vor dem großen Champions-League-Rückspiel bei Real Madrid konnte sich Heynckes gegen Eintracht Frankfurt und seinen Trainer-Nachfolger über ein "sehr bemerkenswertes" 4:1 (1:0) in der Bundesliga freuen. Denn er hatte die meisten Stars für Real geschont - und stattdessen mit vier Nachwuchsspielern gewonnen.

Kovac dagegen war bedient. Er hielt seiner aktuellen Mannschaft "Naivität" vor. Bei der Konstellation der Bayern-Mannschaft hatte er sich mehr ausgerechnet. "Ich werfe meinen Spielern vor, dass sie einfach denken, es geht mit links", sagte er zu den Ambitionen der Eintracht-Profis auf die Europa League. Sportvorstand Fredi Bobic war noch stinkiger. "Bei der Leistung fehlen mir schon die Worte. Wenn wir so weiterspielen, holen wir keinen Punkt mehr", schimpfte er.

Der 20 Jahre alte Bundesliga-Debütant Niklas Dorsch (43. Minute), Nationalstürmer Sandro Wagner (76.) sowie die eingewechselten Rafinha (87.) und Niklas Süle (90.) mit einem späten Doppelschlag erzielten vor 75.000 Zuschauern in der ausverkauften Allianz Arena die Tore für den Rekordmeister. Sebastien Haller traf für die Hessen (77.).

Heynckes hob besonders Mittelstürmer Wagner heraus. Der Nationalspieler habe ein "überragendes Spiel" gemacht. Trotzdem stellte Heynckes klar, dass der geschonte und nach dem Hinspiel gegen Real in die Kritik geratene Torjäger Robert Lewandowski in Madrid wieder auflaufen werde: "Sie glauben doch nicht, dass ich ihn am Dienstag weglasse. Lewi spielt, da gibt es keine Diskussionen."

In Spanien müssen die Münchner gegen Real ein 1:2 aufholen. Die halbherzig auftretende Eintracht wird in der Verfassung vom Samstag die Bayern im Pokalfinale am 19. Mai in Berlin kaum gefährden können.

Das Punktspielduell war ohnehin kein Probelauf. Weltmeister Mats Hummels führte als Kapitän die mit durchschnittlich 24 Jahren jüngste Münchner Startelf seit 1971 in ein Bundesligaspiel. Neben Lukas Mai (18), der schon vor einer Woche beim 3:0 in Hannover sein Profidebüt erlebt hatte, durften Torschütze Dorsch sowie auf den Außenbahnen die Jugendspieler Meritan Shabani (19) und Franck Evina (17) erstmals auf großer Bühne ran.

Der Deutsch-Kameruner Shabani begann dabei auf der Flügelposition des geschonten Franck Ribéry couragiert mit einem Kopfball (3.) und einem geschlenzten Distanzschuss neben das Tor (11.). Nationalstürmer Wagner prüfte zudem Lukas Hradecky im Tor der Eintracht (17.).

Die Eintracht spielte schwach. Trotzdem boten sich den Gästen zwei Chancen zur Führung. Erst zielte Mijat Gacinovic aus 15 Metern freistehend neben das Tor (40.). Dann lief Luka Jovic nach einem Fehler von Hummels frei auf das Münchner Tor zu, scheiterte aber am gut reagierenden Torwart Sven Ulreich (42.). Die Reaktion war typisch FC Bayern: Joshua Kimmich setzte Wagner ein, dessen Zuspiel Dorsch in Mittelstürmer-Position zum 1:0 vollendete. Nach der Pause lud die Eintracht die Bayern mit individuellen Fehlern zu weiteren Toren ein.

Verteidiger Simon Falette schlug über den Ball, Sebastian Rudy stürmte mit dem Ball los, bediente Wagner - und der Nationalstürmer traf diesmal. Rafinha und Süle legten am Ende noch zweimal nach. "Wir haben heute die Effizienz gehabt, die wir am Mittwoch gegen Real vermissen ließen", lobte Heynckes seine Nachwuchs-Bayern.

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