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Bundesliga Kleines Heynckes-Jubiläum: Bayern nur mit 0:0 gegen Hertha

Dieses Gefühl haben die Bayern lange nicht mehr erlebt. Erstmals seit sechs Jahren gibt es wieder ein 0:0 in der Allianz Arena. Hertha jubelt über den Punkt. Heynckes hätte einen Rekord gerne abgegeben.

Von Christian Kunz und Klaus Bergmann, dpa 24.02.2018, 17:54

München (dpa) - Jupp Heynckes mochte sich nicht groß über das Ende seiner Siegesserie zum kleinen Jubiläum ärgern. Im 25. Pflichtspiel seit seiner Rückkehr auf die Münchner Trainerbank im Oktober letzten Jahres musste sich der FC Bayern mit einem 0:0 gegen Hertha BSC begnügen.

"Wir können auch mit dem einen Punkt leben. Ich kann meiner Mannschaft überhaupt keinen Vorwurf machen", sagte Heynckes.

"Es ist ungewöhnlich, dass wir unsere Chancen nicht genutzt haben. Aber solche Tage gibt es im Fußball", sagte der 72-Jährige nach unspektakulären 90 Minuten. Zuletzt hatte es in München im April 2012 ein 0:0 gegeben - gegen Mainz.

Damit endete eine starke Heynckes-Serie, zuletzt hatte der Coach mit dem Spitzenreiter 14 Plichtspielsiege nacheinander bejubelt. Glücklos agierte Torjäger Robert Lewandowski in seinem 250. Spiel in der Fußball-Bundesliga trotz zahlreicher Chancen. Der Pole verpasste es, die Rekorde von Gerd Müller und Heynckes einzustellen, die als einzige Spieler zuvor in zwölf Liga-Heimspielen in Serie trafen. "Ich hätte das Lewy gegönnt", sagte der lächelnde Heynckes.

Heynckes, der beim 2:2 im Hinspiel noch nicht dabei war, ließ vor 75.000 Zuschauern die gegen Besiktas Istanbul nur eingewechselten Altstars Franck Ribéry und Arjen Robben von Beginn an los. Die beiden 34-Jährigen forderten oft den Ball, Robben prägte das Bayern-Spiel mehr als Ribéry. Durch das fast blinde Zusammenspiel zwischen Robben und Thomas Müller ging vom rechten Flügel viel Gefahr aus.

Ribéry verpasste es, aus der besten Bayern-Chance vor der Pause die Führung zu erzielen (36.). Der Franzose hatte die Möglichkeit selbst eingeleitet, über Lewandowski und Robben kam der Ball zu ihm zurück. Doch Ribéry schoss aus aussichtsreicher Position weit drüber.

Lewandowski und Thiago hätten sich bei mehreren Möglichkeiten ebenfalls das 1:0 erzielen können. Doch die letzte Präzision fehlte den Gastgebern gegen einen sicheren Hertha-Rückhalt Rune Jarstein.

Die Berliner dokumentierten, warum sie in diesem Jahr sogar noch eine bessere Defensive als die Bayern haben. Die Mannschaft von Trainer Pal Dardai zog sich bei Münchner Ballbesitz weit zurück, blieb aber punktuell gefährlich. Einen Distanzschuss von Vladimir Darida lenkte Bayer-Keeper Sven Ulreich in seinem 200. Bundesligaspiel gerade noch zur Ecke (18.). "Wir wollten eine Reaktion zeigen", sagte Berlins U21-Europameister Davie Selke eine Woche nach dem 0:2 gegen Mainz. "Wenn du bei den Bayern einen Punkt mitnimmst, ist das überragend."

Vier Tage nach dem 5:0 gegen Istanbul kam das Münchner Angriffsspiel bei Minusgraden nie richtig auf Touren. Jarstein rettete bei einem Freistoß von David Alaba (50.), ein weiterer Kopfball von Lewandowski segelte am Tor vorbei (52.). Kurz danach hatte der 29-jährige Pole seine beste Chance, er fand seinen Meister einmal mehr in Jarstein.

Mit Kingsley Coman für Ribéry (68.) und Sandro Wagner für Müller (71.) versuchte Heynckes offensive Akzente zu setzen. Wenig später musste Coman angeschlagen länger pausieren, kehrte dann aber trotz einer Sprunggelenkverletzung wieder zurück aufs Spielfeld. Robben versuchte es in der Nachspielzeit nochmal mit einem Freistoß, aber der beste Mann auf dem Platz - Rune Jarstein - parierte. "Ich kann meiner Mannschaft nur gratulieren. Hier einen Punkt mitzunehmen, ist eine großartige Sache", lobte Hertha-Coach Dardai.

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