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10. Spieltag Müller wird zum Bayern-Retter im Topspiel gegen Leipzig

Das war mal ein Spitzenspiel. Der FC Bayern und RB Leipzig liefern sich ein großes Kräftemessen ohne Sieger. Thomas Müller wird zum Retter der Tabellenführung.

Von Klaus Bergmann, dpa 05.12.2020, 19:53
Sven Hoppe
Sven Hoppe dpa

München (dpa) - Thomas Müller und seine Bayern-Kollegen waren genauso ausgepumpt wie die groß aufspielenden Herausforderer von RB Leipzig. In einem rasanten Spitzenspiel haben sich die beiden derzeit besten Mannschaften der Fußball-Bundesliga ein hochspannendes Kräftemessen geliefert.

Ex-Weltmeister Müller bewahrte die Münchner beim 3:3 (2:2) mit zwei Toren vor dem Sturz von der Tabellenspitze. Mit dem Unentschieden rettete der deutsche Serienmeister den Zwei-Punkte-Vorsprung auf die Sachsen, die sich aber als echter Titelkonkurrent präsentierten.

Aufwand und Effektivität stimmten lange gegen die Bayern, bei denen die Abwehr einmal mehr und ausnahmsweise auch inklusive Torhüter Manuel Neuer schwächelte. "Für mich waren bei mir auch ein paar zu viele Ballverluste dabei", sagte Müller selbstkritisch bei Sky. "Es war nicht alles perfekt. Natürlich schießt man nicht in jedem Spiel zwei Tore, über die Aktion bin ich froh. Aber auch bei mir persönlich wäre heute mehr drin gewesen."

Christopher Nkunku (19. Minute) Justin Kluivert (36.) und Emil Forsberg (48.) sorgten für die ersten Leipziger Bundesligatore in München. Die eigentlich ausgeruhteren Münchner waren auch offensiv in vielen Phasen nicht auf der Höhe ihres Könnens. Youngster Jamal Musiala (30.) und Routinier Thomas Müller (35. und 75.) trafen für den Triple-Gewinner. "Dass wir zurückkommen können, wussten wir vor dem Spiel. Dass wir aktuell zurückkommen müssen, wissen wir auch nicht erst seit heute", sagte Müller. "Am Ende können, müssen wir damit leben." Insgesamt sei es "okay und gut, dass wir Tabellenführer bleiben".

Zufrieden waren auch die Leipziger. "Das war ein echtes Topspiel mit zwei Mannschaften, die unbedingt gewinnen wollten. Es war geil, auf dem Platz stehen zu dürfen. Man lebt für solche Spiele", sagte Forsberg. Trainer Nagelsmann sprach von einem "packenden Spiel" und fügte mit Blick auf das Spiel gegen Manchester United hinzu: "Es geht um das Achtelfinale in der Champions League. Von daher ist es lohnend, da alles reinzulegen."

Bayern-Coach Hansi Flick hatte das Spitzenspiel zu einem Abend für "Champions" angekündigt. Die noch titellosen Leipziger präsentierten sich aber als echter Herausforderer. Zwar erklärte Trainer Julian Nagelsmann die kommende und entscheidende Champions-League-Partie gegen Manchester United zum "wichtigeren Spiel", aber eine Schonhaltung nahmen die Sachsen nicht ein. Sie stressten mit hohem Laufaufwand und Aggressivität die ausgeruhteren Bayern. Es entwickelte sich ein hochintensives Topspiel mit hohem Tempo, hohem Kräfteverschleiß und auch ruppigen Zweikämpfen.

Die Bayern brauchten einige Anlaufzeit, um Lücken in den von den Leipzigern insbesondere im Zentrum gut zugestellten Räumen zu finden. Und die Sachsen schalteten immer wieder glänzend um. Schon in der 2. Minute schoss Kapitän Marcel Sabitzer an die Latte. Die Münchner Abwehrschwächen offenbarten sich bei den Gegentoren. Emil Forsberg schickte Nkunku wunderbar steil beim Konter - und Nationaltorhüter Neuer patzte, als er hinauslief, aber ins leere grätschte.

Mit einem Doppelschlag schlug die beste Offensive der Liga zurück. Erst traf der 17-jährige Musiala, der den verletzten Javi Martínez (Leiste) frühzeitig ersetzte, mit einem platzierten Flachschuss. Dann schloss Müller einen Bayern-Spielzug über Robert Lewandowski und Kingsley Coman erfolgreich ab. Flick jubelte am Spielfeldrand - und ärgerte sich nur Sekunden später schon wieder nach dem viel zu leicht erzielten 2:2 von Kluivert. Der 21-Jährige erzielte nach Zuspiel von Amadou Haidara ungestört sein erstes Pflichtspieltor für RB.

Die defensive Verwundbarkeit der Bayern deckten die Leipziger auch nach der Pause auf. Eine wunderbar geschlagene Flanke von Angelino konnte Forsberg unbedrängt im Zentrum einköpfen - Jérôme Boateng und Niklas Süle hatten den Schweden nicht auf dem Radar. Es war ein echter Wirkungstreffer. Das Aufbäumen der Bayern war erstaunlich matt. Auch die Einwechslung von Serge Gnabry für den wirkungslosen Leroy Sané verpuffte. Aber die Bayern hatten Coman und Müller. Der an allen drei Toren beteiligte Franzose flankte präzise in den Strafraum, wo Müller ungehindert zum 3:3-Endstand einköpfte.

© dpa-infocom, dpa:201205-99-585663/5

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