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Bundesliga Videobeweis-Ärger: Nürnberg verliert bei Hertha

Zwei Schlüsselszenen bringen den 1. FC Nürnberg in Berlin um einen möglichen Punkt bei der Rückkehr in die Bundesliga. Stürmer Mikael Ishak vergibt einen Handelfmeter kurz vor Schluss, Coach Michael Köllner schimpft zudem über den Videobeweis und den Schiedsrichter.

Von Florian Lütticke und Arne Bänsch, dpa 25.08.2018, 18:13
Siegtorschütze Vedad Ibisevic. Foto: Jörg Carstensen
Siegtorschütze Vedad Ibisevic. Foto: Jörg Carstensen dpa

Berlin (dpa) - Mikael Ishak war untröstlich. Nach seinem verschossenen Handelfmeter bei der 0:1-Niederlage bei Hertha BSC ging der Stürmer von Rekord-Aufsteiger 1. FC Nürnberg hart mit sich selbst ins Gericht.

"Das war kein Pech, der war einfach sehr schlecht geschossen", sagte der Schwede über die entscheidende Szene in der 84. Minute. Mit einem unplatzierten Schuss scheiterte Ishak an Berlins Keeper Rune Jarstein. Damit konnten sich die Gäste nicht für einen ordentlichen Auftritt bei ihrer Rückkehr in die Fußball-Bundesliga belohnen.

Die Berliner feierten hingegen bereits ihren vierten Startsieg in Serie. Kapitän Vedad Ibisevic erzielte vor 52.729 Zuschauern nach feiner Vorlage von Valentino Lazaro in der 27. Minute mühelos aus kurzer Distanz den entscheidenden Treffer für den Hauptstadtclub. In der Schlussphase wurde der auch ansonsten starke Jarstein dann zum Helden. "Ich habe schon lange keinen Elfmeter gehalten, endlich", sagte der Norweger. "Diese drei Punkte sind wichtig, sie geben Selbstvertrauen für unsere junge Mannschaft und die nächsten schwierigen Spiele."

Doch auch die Nürnberger nahmen durch den Auftritt Zutrauen in die eigene Stärke mit in die Heimat. Das Team von Trainer Michael Köllner trat nach dem insgesamt achten Bundesliga-Aufstieg der Franken phasenweise ordentlich auf, ließ jedoch offensiv die letzte Konsequenz und Ideenreichtum vermissen.

Der FCN-Coach grummelte in der Pressekonferenz auf die Frage nach dem Videobeweis zunächst noch, dass man dies "akzeptieren" müsse, redete sich aber wenig später in kleinerer Runde richtig in Rage. "Am Ende tun mir die Leute leid, die mit ihren andersfarbigen Trikots auf dem Platz stehen, weil sie nichts mehr zu sagen haben. Am Ende muss der Schiedsrichter die Entscheidungshoheit haben, es selbst alles zu regeln, so wie es früher war", sagte der Coach. "Es ist für mich ein Humbug, dass man sowas auf die nächste Ebene schickt."

Köllner erzürnte vor allem die Schlüsselszene vor dem Berliner Treffer. Hertha-Kapitän Vedad Ibisevic war seinem Gegenspieler Georg Margreitter in die Beine gelaufen. Welz blieb aber auch nach Studium der Videobilder am Spielfeldrand bei seiner Entscheidung, kein Foul zu pfeifen. "Das war für mich grundsätzlich regelwidrig, das muss zurückgepfiffen werden, weil die Mannschaft nicht mehr in ihrer Verteidigungsstruktur ist", sagte Köllner zu der Szene.

Auch kurz vor Ende der Partie stand Welz erneut im Mittelpunkt. Berlins Verteidiger Karim Rekik hatte den Ball an die ausgestreckte Hand bekommen. Ishak, der im DFB-Pokal beim 2:1 beim SV Linx noch zweimal getroffen hatte, konnte die Chance jedoch nicht nutzen. Der etatmäßige Elfmeterschütze Hanno Behrens war nur wenige Augenblicke vor dem Strafstoß angeschlagen ausgewechselt worden. "Ich war mir sicher, dass Mika den reinhaut, schade", sagte der Kapitän zerknirscht. "Es ist dumm gelaufen. Es war eine Riesenchance kurz vor Schluss."

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