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"Verrücktes Spiel" Werder siegt bei Union - Videobeweis im Fokus

Werders Notelf trotzt in Berlin allen Widrigkeiten. Neuling Union nervt die Bremer, kann sich anders als zuvor gegen Dortmund aber nicht belohnen. Im Fokus steht einmal mehr der Videobeweis.

Von Jens Mende, dpa 14.09.2019, 18:23
Bremens Davy Klaassen jubelt nach seinem Elfmeter-Tor zum 1:0. Foto: Tom Weller
Bremens Davy Klaassen jubelt nach seinem Elfmeter-Tor zum 1:0. Foto: Tom Weller dpa

Berlin (dpa) – Die Emotionen kühlten nur ganz langsam ab, die Diskussionen werden noch längere Zeit anhalten. "So ein Spiel habe ich als Trainer noch nicht erlebt", sagte Gewinner-Trainer Florian Kohfeldt nach einem 2:1 (1:1)-Sieg seines SV Werder beim Neuling 1. FC Union.

Drei Elfmeter, zwei Platzverweise, jede Menge strittige Szenen und Schwerstarbeit für den Video-Assistenten - 22.012 Zuschauer im ausverkauften Stadion An der Alten Försterei sahen ein Bundesliga-Duell mit Fußball pur und einer Notelf als Sieger. "Ein verrücktes Spiel, da war alles drin", bemerkte Bremens Davy Klaassen.

Dank eines verwandelten Foulelfmeters des Ersatz-Kapitäns (5. Minute) und eines Kopfball-Treffers von Niclas Füllkrug (55.) sicherte sich Bremen in einer heiß umkämpften Partie am 4. Spieltag der Fußball-Bundesliga den ersten Auswärtssieg der Saison. "Tiefer kann ich mich nicht verneigen", sagte Werder-Coach Kohfeldt zur Moral seiner Profis, nachdem sein Team allen Widrigkeiten getrotzt hatte. "Gegen eine Mannschaft, die immer Stress erzeugt", lobte Kohfeldt auch die aufmüpfigen Eisernen aus Berlin.

Der Berliner Neuling traf durch Sebastian Andersson ebenfalls vom Elfmeterpunkt (14.), konnte sich aber nicht wie beim vorangegangenen 3:1-Heimsieg gegen Borussia Dortmund belohnen. In der hektischen Schlussphase sahen Union-Verteidiger Neven Subotic und Bremens Nuri Sahin Gelb-Rot, Trainer Kohfeldt dazu Gelb. "Was mich am meisten nervt, sind die letzten zehn Minuten, als wir am Drücker waren. Dass da nur noch diskutiert wird und nicht mehr Fußball gespielt", bemerkte Union-Coach Urs Fischer.

Schiedsrichter Tobias Welz, der einen schwachen Tag erwischte, und Videoassistent Bastian Dankert in Köln wurden am Samstag mit zu Hauptdarstellern. "Ich finde es eigentlich eine gute Sache, das aber war heute einfach zu viel", sagte Fischer zu der Fülle von Videobeweisen.

Schon bei der ersten gefährlichen Bremer Offensivaktion war Video-Assistent Bastian Dankert in Köln gefragt. Leonardo Bittencourt, der als Last-Minute-Einkauf zu seiner Werder-Premiere kam, flankte von links. Union-Verteidiger Christopher Lenz wollte den Ball mit der Brust zu Torhüter Rafal Gikiewicz zurückprallen lassen, übersah aber Klaassen, der zwischen Torwart und Verteidiger zu Fall kam. Als der gefoulte Niederländer schon auf die Elfmeter-Ausführung wartete, ließ Welz (Wiesbaden) seine Entscheidung nochmals am Spielfeldrand-Bildschirm bestätigen. Klaassen blieb nervenstark.

Beim Elfmetertor zum Union-Ausgleich mischte ebenfalls der Video-Schiedsrichter mit. Welz hatte zunächst ein Handspiel von Werders Profi-Debütant Christian Groß, der sonst in der U23 spielt, nicht gesehen. Der Schwede Andersson schoss sicher zu seinem dritten Saisontor ein. Nur einmal in der Bundesliga-Historie gab es nach Angaben des Datendienstleisters Opta in einem Spiel zwei frühere Elfmetertore. Eine weitere Aktion, bei der die Bremer vehement Handspiel im Union-Strafraum monierten (22.), blieb unüberprüft.

Angesichts des Ausfalls von gleich zehn Profis, davon fünf Startelfkandidaten, lief bei Werder nicht alles glatt. Und auch bei Union blieb über weite Strecken vieles nur Stückwerk. Es dominierte der Kampf - aber die Spannung steigerte sich trotzdem stetig.

Auch bei der dritten Elfmeter-Entscheidung des Tages brauchte Schiedsrichter Welz die Hilfe seines Assistenten. Diesmal aber blieb Union-Schlussmann Gikiewicz dank einer starken Parade Sieger. Doch die anschließende Ecke von Sahin köpfte Füllkrug scharf zum Bremer 2:1 ein. Es blieb der entscheidende Treffer. Sebastian Polter und Andersson vergaben die besten Ausgleichschancen.

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