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Randnotizen zur WM Von Merkels Flugzeug, Seehund "Jogi" und den kranken Niederländern

Die kleinen Nachrichten am Rande des großen Sportgeschehens sind fast so unterhaltsam wie ein 7:1 der deutschen Nationalmannschaft.

12.07.2014, 01:19

Magdeburg (dpa/os) l Die Welt ist ein Fußball. Alles scheint sich derzeit um das runde Leder zu drehen. Natürlich fliegt Bundeskanzlerin Angela Merkel nach Brasilien. Und Bundespräsident Joachim Gauck darf auch mitfliegen. In einer Maschine? Und wenn ein Unglück passiert? Sind wir dann nicht alle völlig führungslos? Dürfen die das? Regierungssprecher Steffen Seibert sagte gestern auf eine entsprechende Anfrage: Ja, das geht. Das komme gelegentlich vor und es gebe keine Regelung in Deutschland, die das untersagt. Na, ein Glück.

Diese Wissenschaftler wieder: Informatiker der Freien Universität Berlin sehen ein knappes WM-Finale voraus. Mit hochkomplexen statistischen Algorithmen haben sie errechnet, dass Argentinien einen Hauch vorn liegt. "Die Wahrscheinlichkeit, dass Argentinien gewinnt, liegt bei 51 Prozent. Ein Sieg des deutschen Teams ist zu 49 Prozent wahrscheinlich", sagte Entwickler Raul Rojas. Die Software für ihren "WM-Simulator" entwickelten die Informatiker selbst. Sie berücksichtigt unter anderem den Marktwert eines Spielers oder das Durchschnittsalter des Teams als Einflussfaktoren für Sieg oder Niederlage. Sie rechnet aber auch ein, dass die Argentinier auf ihrem Kontinent spielen. Nun ja, auch Informatiker liegen manchmal schwer daneben.

Die Tierfreunde haben dagegen gleich zweimal Grund zu jubeln. Am Sonntag und bereits am Donnerstag. In der Nacht nach dem Halbfinalsieg Deutschlands gegen Brasilien wurde im Tierpark Neumünster (Schleswig-Holstein) ein Seehundbaby geboren. Und wie heißt es? "Jogi!" Ist es nicht süß (Foto, rechts). Eine gewisse Ähnlichkeit ist vorhanden. Nur an der Frisur von Jogi muss "Jogi" noch arbeiten.

Apropos arbeiten: Am Donnerstag, dem Tag, nachdem die Niederlande gegen Argentinien ausgeschieden sind, schossen die Krankmeldungen im Nachbarland sprunghaft in die Höhe. Ein "Verzuimbarometer", das die Krankenstände in 200.000 Unternehmen erfasst, hat errechnet, dass die Krankmeldungen um das Dreifache höher waren als an Tagen ohne Fußball. Ungeklärt ist bislang, ob das Ausscheiden am Ende oder das langweilige Spiel davor die armen Niederländer umgehauen hat.

Den Deutschen kann das übrigens nicht passieren. Die sind nämlich Weltmeister in ganz vielem, auch wenn sie morgen nicht Weltmeister werden würden. Sie haben 2013 die weltweit meisten Süßwaren exportiert. Brot-Weltmeister sind sie sowieso. Aber auch Schaumwein wird nirgendwo so viel wie in Deutschland getrunken. Vor allem morgen. Wenn Deutschland "richtig" Weltmeister wird.