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Reit- und Fahrturnier des RV Wahlitz: 29 Prüfungen in zwei Tagen / Höhepunkte sind M-Fahren und M-Springen Gefährliche Hatz durchs Gelände

Von Oliver Kramer 29.06.2010, 05:15

Zwei Tage Pferdesport pur waren am Wochenende in Wahlitz zu erleben. Der gastgebende Reitverein 1921 hielt für die Teilnehmer aus Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Niedersachsen 29 Prüfungen im Springen, in der Dressur und im Fahren bereit. "Wir sind eine Allround-Veranstaltung", sagte Vereinsvorsitzender Andreas Kauert, der mit seinem Organisationsteam knapp 760 Nennungen zu bewältigen hatte.

Wahlitz. Schon von weitem sind Radetzki und Lavendel im Wahlitzer Wald zu hören. In flottem Trab nähern sie sich dem ersten Hindernis. Auf engstem Raum hasten sie um Holzpfähle, mal nach links, mal nach rechts, ehe sie auf der Zielgeraden wieder die Schlagzahl erhöhen. "Man braucht erfahrene Pferde für diese schwierigen Geländefahrten. Wichtig ist, dass ich von der richtigen Seite einfahre und die Reihenfolge einhalte. Sonst ist es ganz schnell vorbei", sagt Uwe Hase vom RV Wahlitz. Gemeinsam mit Beifahrer Michael Köppe hat der Nedlitzer die Marathonprüfung der Klasse M über rund zehn Kilometer als Viertschnellster beendet.

Die nicht ungefährliche Hatz durchs Gelände, bei der die Gespanne abwechselnd Trab- und Schrittstrecken, Hindernisse und Wasserdurchfahrten zu bewältigen haben, gehört traditionell zu den Höhepunkten des Wahlitzer Reit- und Fahrturniers, das Jahr für Jahr vor allem durch seine Vielseitigkeit besticht. "Andere Veranstaltungen spezialisieren sich. Bei uns ist halt alles zu sehen, wobei wir trotzdem Qualität bieten", sagt Vereinschef Kauert, der während der zwei Tage permanent zwischen den einzelnen Prüfungen pendelt.

Während die Gelände- und Hindernisfahrten im Wald und auf einer Wiese stattfinden, werden die Dressur-Wettbewerbe auf dem Reiterhof Dame ausgerichtet. Einen Katzensprung davon entfernt, sind auf dem Reitplatz die Springprüfungen zu sehen. "Und überall müssen Helfer und Wettkampfrichter vor Ort sein", sagt Kauert.

Bei den Reiterwettbewerben mischen die Starter aus dem Jerichower Land wie gewohnt vorne mit. "Dauerbrenner" Oliver Klüsener vom Wörmlitzer SV hat mit Careful bei gleich zwei Springen der Klasse A und E die Nase vorn. Auch Anne-Marie Dame vom RV Wahlitz trägt sich mit Landrose zweimal in die Siegerlisten ein. Beim Höhepunkt am Sonntag, dem Ein-Sterne-M-Springen mit Stechen, sind sie jedoch nicht am Start. Der Titel geht an Michael Franke vom RFTV Krumke.

Parallel dazu stehen zahlreiche Dressurprüfungen auf dem Programm. Dabei verdienen sich vor allem Grit Levin (RV Wahlitz) und Nora Hennigs (Wörmlitzer SV) Bestnoten und gewinnen erste Preise.

Spektakulär anzusehen sind am Sonntag auch die Vierspänner, die beim Hindernis-Kegelfahren ihr Geschick beweisen. In der gleichen Disziplin ist bei den Zweispännern auch Uwe Hase wieder dabei. Er kann aber diesmal mit seiner Kutsche neuester Bauart keine vordere Platzierung erringen. Vielleicht hat ja auch Lavendel und Radetzki noch die anstrengende Geländefahrt durch den Wahlitzer Wald in den Knochen gesteckt.