Handball-Verbandsliga Borne unterliegt beim MSV 90 mit 27:29 (15:12) Germania hadert mit Referees
Magdeburg (bjr) l Schlechte Verlierer schimpfen nicht selten über Schiedsrichter, da macht auch der Handball keine Ausnahme. Doch warum sich Jürgen Dawils vom SV Germania Borne nach der 27:29 (15:12)-Niederlage im Verbandsliga-Spitzenspiel beim Magdeburger SV 90 am Sonnabend "traurig" darüber zeigte, "dass Spiele auf diese Weise entschieden werden", hatte nachvollziehbare Gründe, die schlechte Verlierer meist nicht vorweisen können.
Bis zur 57. Minute, als die Gäste noch mit 27:26 geführt hatten, sorgte ein Ungleichgewicht in der Bewertung von Foulspielen - nachzuvollziehen an der Vergabe von Zeitstrafen und Strafwürfen - allenfalls für Kopfschütteln auf der Bank der Germania. Doch veranlassten fragwürdige Entscheidungen des Unparteiischengespanns Trumpf/Trumpf in der Schlussphase Bornes Trainer dazu, von einer "Frechheit" zu sprechen.
Beispiel Jens Schmidt: Der Kreisspieler des SVG erhielt vor dem Torabschluss nach schönem Zuspiel einen Schlag ins Gesicht, das Rohrberger Brüderpaar ließ weiterspielen. Beispiel Benjamin Prosowski: Bei einem Wurfversuch wurde dem Rechtsaußen von hinten in den Arm gegriffen, Prosowski verletzte sich in dieser Szene derart schwer, dass er zur Behandlung ins Krankenhaus gebracht werden musste. Von einer Bestrafung sahen die Unparteiischen übrigens ab. "Es tut mir leid für die Jungs, die sich reinhängen und quälen", so Dawils, der miterleben musste, wie sich der knappe Vorsprung noch in einen Sieg der Heimsieben wandelte.
Dabei hatten seine Schützlinge die Partie ab dem 5:5 (10.) im Griff, leisteten sich nur einen technischen Fehler in der ersten Hälfte und zogen dem MSV 90 durch gute Blockarbeit den Zahn. Folge war eine Drei-Tore-Führung zur Pause.
Allerdings mussten sich die Gäste mit Blick auf die zweite Hälfte auch selbst ein wenig hinterfragen. Dass es bereits in der 35. Minute 16:16 zwischen beiden Teams stand, ging auch Dawils zu zügig. "Der Vorsprung schwand zu schnell." Fehlwürfe, häufiges Übertreten und andere Unzulänglichkeiten bestraften die Gastgeber über schnelle Gegenstöße, die häufig zum Torerfolg führten.
So hätte der SV Germania wohl die knappe Schlussphase durch etwas mehr Konzen-tration umgehen können. In Kombination mit der unausgeglichenen Schiedsrichterleistung erwies sich ein starker Endspurt als zu hohe Hürde. "Wir müssen uns zuvor cleverer verhalten. Aber das muss sich erst noch entwickeln."
Die Chance dazu bietet sich in rund einer Woche, wenn am Sonnabend, 13. Oktober, um 16.15 Uhr das mit Spannung erwartete Derby beim SV Wacker Westeregeln ansteht, bei dem beide Kontrahenten jeder für sich vor allem eins sein wollen: gute Gewinner.
SV Germania Borne: Spiranec, Kowalski - Eckhardt (5), Prosowski (3), Schmidt (1), Hohmann (1), Fink (10/1), Jörg Friedrich (7), Scholz, Lahne, T. Halfpap, Jens Friedrich, Schafflik, Schulke
Siebenmeter: MSV 6/3 - SVG 1/1; Zeit- strafen: MSV 1 - SVG 7