Fußball-Kreispokal, Achtelfinale Kreisoberligist TSG Möser unterliegt den Landesklasse-Fußballern der SG Gerwisch mit 0:2 (0:2) Glanzlos, aber wichtig: Blau-Weiße können doch noch siegen
Möser (mak) l "Zurück Schulle, du musst zurück. Ordnet euch wieder." Ja, Lars Köthnig, Co-Trainer der SG Gerwisch, hatte seinen Spielern im gestrigen Kreispokal-Achtelfinale gegen die TSG Möser viel zu sagen. Immer wieder stand an der Seitenlinie, dirigierte seine Elf und mahnte zur Konzentration. Die Anspannung vor dem Spiel gegen den vermeintlichen Underdog aus der Kreisoberliga war groß, jedoch nicht so groß wie die Erleichterung nach dem Abpfiff. "Dieser Sieg war ein wichtiger Schritt für uns. Ob er uns auch Selbstvertrauen für die Liga geben wird, bleibt abzuwarten", kommentierte Köthnig den hochverdienten 2:0 (2:0)-Erfolg seiner Elf.
Spielerisch ließen beide Teams viel Wünsche offen, wenngleich auch TSG-Trainer Henry Jentzsch nach Abpfiff zugeben musste: "Der Sieg ist absolut verdient, wir hatten ja nicht mal eine richtige Torchance." Die Blau-Weißen hingegen erwischten einen Start nach Maß. Nach einem Freistoß entschied der Unparteiische nach Foul an Mirko Tangermann auf Strafstoß. SG-Kapitän Fabian Jahnel sagte "danke" und markierte die beruhigende 1:0-Führung für die Gäste.
Doch auch mit der Führung im Rücken überzeugten die Gerwischer spielerisch nur wenig, agierten immer wieder mit langen, zumeist ungenauen Bällen. Erst nach einem individuellen Fehler von Fabian Stübing hatte Markus Rogge die Großchance zum 2:0. Statt den Ball jedoch in eine Ecke zu schieben, jagte er das runde Leder über das Gehäuse von TSG-Keeper Tim Nahrstedt (12.). Knapp zehn Minuten später stand Rogge erneut im Blickpunkt, als er sich energisch über rechts durchsetzte, zwei Gegenspieler stehen ließ und Maik Hoppe im Strafraum bediente - 2:0 (24.). Zwei Minuten später scheiterte Thomas Schmidt fünf Meter vor dem Tor und setzte seinen Schuss über das Tor. "Wir hätten eigentlich schon in der ersten Hälfte das Ergebnis deutlicher gestalten müssen", kommentierte Köthnig, der gestern den privat verinderten Chefcoach Thomas Wilke an der Seitenlinie vertrat, die mangelhafte Chancenverwertung seiner Elf in der ersten Hälfte.
Auch nach dem Seitenwechsel blieben die Gastgeber im Angriff zu harmlos, nutzten die sich bietenden Räume nicht und produzierten zu viele Fehlpässe. Erst in der 59. Minute kam die Jentzsch-Elf erstmals gefährlich vor das Tor von SG-Keeper Marco Pranke. Nach einer Kopfballverlängerung von Sascha Kleinert kam der Ball zu Marc Schulze, der jedoch zu lange zögerte. Eine weitere "Minichance" hatten die Grün-Weißen nur eine Minute später zu verzeichnen, wenngleich die Betonung beim Schuss von Stübing auf "mini" lag.
"Lasst doch mal die Bälle flach", forderte Jentzsch immer wieder von seinen Mannen - ohne Wirkung. Einzig die Tatsache, dass die Gäste im Anschluss zwei Gänge zurückschalteten, bescherte den Hausherren mehr Spielanteile. Doch auch der Kopfball von Tobias Tschischka war leichte Beute für Pranke (75.). Dass sich der Schaden für die aufopferungsvoll kämpfenden Kreisoberliga-Kicker in Grenzen hielt, lag an Nahrstedt. Sowohl Tobias Thormeier mit einem satten Schuss von der Strafraumgrenze als auch Hoppe per Kopfball scheiterten am gut aufgelegten Schlussmann der TSG.
Dass Köthnig nicht nach Abpfiff unbedingt in Jubelstürme ausbrach, verwunderte nicht. Immerhin dürfte das Augenmerk der Blau-Weißen auf der Liga liegen. Nach zwei Punkten aus den ersten neun Spielen stehen die Mannen vom Eschenweg bereits mit dem Rücken zur Wand. "Umso wichtiger war es heute, dass wir mal wieder zu null gespielt haben", so Köthnig - sichtlich erleichtert.
TSG Möser: Nahrstedt - Schulz, Stübing, Bohne (75. Goetsch), Altenkirch, Tschischka, Schulze (79. Erdmann), Kleinert (84. Fritz), Jordan, Morak, Schüler SG Gerwisch: Pranke - S. Tangermann, M. Tangermann, Schröder, Lisak, Hoppe, Schmidt, Thormeier, Jahnel, Rogge, Schulz (46. Schneegans, 80. Kühne)