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Tischtennis-Regionalliga DJK Biederitz tritt morgen in Langförden an Griff nach dem letzten Strohhalm

01.02.2013, 01:22

Biederitz (bjr) l Pünktlich zum Jahreswechsel platzte beim SV Blau-Weiß Langförden die Bombe. Der Teamchef des Tischtennis-Regionalligisten, Heini Heitkamp, kündigte in einer internen E-Mail mit reichlich Pathos seinen Rückzug an: "Das Feuer brennt nicht mehr in mir." Die Entscheidung, das Team zum Saisonende aus der Regionalliga zurückzuziehen, war somit beschlossene Sache.

Dass die unangenehmen Neuigkeiten die Spieler des SV Blau-Weiß im ersten Auftritt der Rückrunde dazu verleiten könnten, nur mit halber Kraft zu spielen, glaubt man beim morgigen Gegner, dem DJK TTV Biederitz, indes nicht. Dessen Teamkapitän Marcus Schmidt meint vor der Partie um 15 Uhr: "Die Spieler stecken in laufenden Verträgen. Wer sich für einen neuen Verein bewerben möchte, muss sich eine gute Bilanz zum Saisonende erspielen." Wie so häufig steckt dahinter natürlich auch schnöder Mammon: "Eine bessere Bilanz bedeutet ganz einfach bessere Bezahlung."

Diese ist freilich bei den Biederitzern gegenwärtig kein großes Gesprächsthema. Vielmehr gilt zunächst zu klären, in welcher Liga der DJK künftig spielen wird. Dass es sich dabei auch 2013/2014 um die Regionalliga handelt, ist seit den beiden Niederlagen vom vergangenen Heimspieltag vor einer Woche ein Stück unwahrscheinlicher, aber keinesfalls unmöglich geworden. "Na klar überwiegen erst einmal Frust und Enttäuschung. Aber das Schöne ist, dass wir diesmal nur eine Woche warten müssen, um uns zu rehabilitieren."

Das bedeutet im Klartext: Der DJK-Sechser reist morgen nicht in den Stadtteil der westniedersächsischen Universitätsstadt Vechta, um weitere "big points" im Kampf um den Ligaverbleib liegenzulassen. "Mit einem positiven Gefühl im Gepäck", wie Schmidt sagt, soll die Mission Auswärtssieg bewerkstelligt werden - auch wenn diese fast schon dem Griff nach dem letzten Strohhalm gleicht: "Verlieren wir, schätze ich unsere Chance als sehr gering an, die Klasse sportlich zu halten." Neben dem Rückzug der Konkurrenz könnte nämlich auch eine Reform des Einzugsgebietes der Regionalliga zur neuen Saison helfen. Dass diese aber ein ebenso unverlässlicher Freund wie eingangs erwähnte Schützenhilfe ist, versteht sich von selbst.

Daher bleibt der Abstiegskampf eine Angelegenheit, bei der ganze Kerle gefragt sind. So macht auch der DJK-Kapitän, der gestern mit einem vermutlich eingeklemmten Nerv im Rücken zu kämpfen hatte, deutlich, warum sie ihn in Biederitz liebevoll als "Kampfschwein" bezeichnen: "Wenn sich meine Teamkollegen mit einem Meniskusschaden herumplagen, hält mich ein kaputter Rücken auch nicht auf. Außerdem muss ich spielen, wir haben keine Alternativen."