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Handball SCM ist gierig auf den Pott

Der SC Magdeburg spielt um seinen vierten EHF-Cup-Gewinn, zuletzt konnten die Grün-Roten 2007 den Triumph im europäischen Wettbewerb feiern.

Von Anne Toss 19.05.2018, 14:41

Magdeburg l Die unerwartet lange Heimreise aus Gießen war den Handballern des SC Magdeburg am Freitagnachmittag zumindest äußerlich nicht anzumerken. Trainer Bennet Wiegert winkte beim Wort „ausgeschlafen“ zwar gleich ab – „aber es ist ja egal, wie es mir geht, Hauptsache der Mannschaft geht‘s gut“ –, sein Team wirkte beim letzten Training in der Getec-Arena vor allen Dingen konzentriert.

„Der Fokus im Kopf ist voll auf die nächsten zwei Spiele gerichtet“, sagt Rückraumspieler Michael Damgaard, „wir wollen diesen Titel unbedingt.“

Die Sehnsucht nach dem vierten Titeltriumph im EHF-Cup ist so groß, dass Matthias Musche dafür auch mit Verletzung an der Ferse spielen würde. „Klar kann es sein, dass es dadurch nicht besser, sondern schlimmer wird“, sagt er. „Aber die Verletzung spielt keine Rolle, ich will unbedingt spielen. Ich schaue nicht darauf, was in zwei Wochen ist.“

Trainer Bennet Wiegert sieht seinen Einsatz und den von Rechtsaußen Robert Weber (Schulterprellung) allerdings „skeptisch“. Man dürfe nicht vergessen, dass beide über eine Woche nicht trainiert haben. „Ich will auch keine Last auf ihre Schultern geben. Wenn die Jungs helfen können, umso besser. Aber wir haben auch einen breiten Kader“, sagt Wiegert.

Zuletzt konnte die Verletzungsmisere auf den Außenbahnen durch Youngsters-Spieler Justus Kluge abgefangen werden. Am Freitag trainierte zudem erneut Co-Trainer Yves Grafenhorst mit – er saß bereits gegen Hüttenberg auf der Bank.

Der Sieg in der Bundesliga sei nach zwei Niederlagen gegen die Rhein-Neckar Löwen insbesondere für die mentale Stärke wichtig gewesen, sagt Piotr Chrapkowski. „Aber jetzt spielen wir wieder gegen einen sehr guten Gegner, sie haben mit Adrien Dipanda einen echten, französischen Abwehr-spieler, gute Kreisläufer“, sagt Chrapkowski mit Blick auf den Halbfinal-Gegner Saint-Raphaël. Dennoch: Der Grundtenor im Magdeburger Team ist eindeutig: Wir können es schaffen!

Dagegen äußern sich die Spieler von den Füchsen Berlin fast schon zurückhaltend. Als die Mannschaft in Magdeburg ankommt, steckt ihnen die umkämpfte Partie gegen den TSV Hannover-Burgdorf noch in den Knochen. „Wir müssen erst mal ankommen. Mit Göppingen haben wir uns noch gar nicht beschäftigt“, sagt Torhüter Silvio Heinevetter. Sein Kollege Hans Lindberg wird etwas deutlicher: „Wir haben viele Verletzte, sind müde. Ich sehe uns nicht als klaren Favoriten.“

In diese Rolle will Frisch Auf Göppingen die Berliner nur allzu gerne drängen. Deren Trainer Rolf Brack sieht allein aufgrund der vorangegangenen Spiele gegen die Berliner einen Vorteil auf deren Seite: „Wir haben zweimal gegen die Füchse gespielt und 71 Gegentore bekommen. In der Abwehr müssen wir also präsenter sein und die Assists von Fabian Wiede verhindern“, analysiert Brack.

Und so ein bisschen setzt er auch auf die Unterstützung der Magdeburger Fans: „Die wollen sicher auch nicht, dass Berlin im Finale spielt“, sagt Brack und schmunzelt.

Für den Fall eines SCM-Sieges plant die Stadt am Dienstagnachmittag einen Empfang auf dem Rathausbalkon sowie den Eintrag ins Goldene Buch.

Mehr Infos zum SCM:

www.volksstimme.de/scm