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DHB-Pokal SCM ist heiß auf die Fuchsjagd

Von Daniel Hübner 14.03.2015, 02:25

Hamburg/Magdeburg l Michael Haaß hat schon reichlich Pokalerfahrung gesammelt. Der Regisseur des SC Magdeburg war 2007 mit den Rhein-Neckar Löwen, die damals noch SG Kronau/Östringen hießen, und 2011 mit Frisch Auf Göppingen in Hamburg: beim Pokal-Final-Four in der O2-World. Gewonnen hat er die Trophäe allerdings nicht. In dieser Saison nimmt er mit dem SCM seinen dritten Anlauf. Am 9. Mai treffen die Magdeburger im Halbfinale auf die Füchse Berlin. Glücksfee Holger Stanislawski hat es am Freitag in Hamburg so gewollt.

Ob es nun Beschimpfungen für seine Tat an der Lostrommel gegeben hat, wie Stanislawski bei der Internetübertragung der Halbfinal-Auslosung in der O2-World vermutet hatte, wurde nicht mehr überliefert. "Nicht jeder wird zufrieden sein", meinte der Fußballtrainer lächelnd. Immerhin hatte der 45-Jährige neben dem Duell der Außenseiter auch das Duell der Favoriten im zweiten Halbfinale gezogen: Rhein-Neckar Löwen gegen SG Flensburg-Handewitt. "Das sehe ich genauso", erklärte Steffen Stiebler, der SCM-Sportchef, gegenüber der Volksstimme zur Rollenverteilung. "Aber am Ende muss man zwei Spiele gewinnen, um den Titel zu gewinnen."

Volker Zerbe, Sportkoordinator der Füchse, hatte wohl nicht zuletzt die 18:32-Bundesligapleite seines Teams vom Donnerstag beim THW Kiel im Hinterkopf, als er meinte: "Wir sind nur Außenseiter." Stiebler entgegnete: "Das ist ein Duell auf Augenhöhe. Und letztlich ist auch die Tagesform entscheidend." Wenigstens lenkte Zerbe noch ein: "Wir haben Lust gewonnen, den Titel zu verteidigen." 2014 bezwangen die Füchse im Finale vor mehr als 13000 Fans die Flensburger mit 22:21.

Genau deshalb "hat Berlin einen kleinen Vorteil, sie kennen das ganze Drumherum. Für uns ist es schon ein Riesenerfolg, nach neun Jahren erstmals wieder dabei zu sein. Alles, was jetzt kommt, ist das Zubrot", so Stiebler. Ein schöner Bonus ist auch die sechsstellige Summe, die der Geschäftsführer der Handball-Bundesliga, Frank Bohmann, jedem der vier Clubs für das Erreichen des Final Four in Aussicht stellte - mindestens 100 000 Euro aus Kartenverkauf, Werbung und TV-Rechte.

Das Final Four ist also angerichtet. Und Michael Haaß hatte sich zunächst gefreut, dass es für ihn bei seiner dritten Teilnahme kein drittes Mal den THW Kiel geben wird, der war nämlich im Viertelfinale an den Rhein-Neckar Löwen gescheitert (26:29). 2007 hatte Haaß mit Kronau/Östringen das Endspiel gegen Kiel mit 34:38 verloren, 2011 scheiterte er mit Göppingen bereits in der Vorschlussrunde mit 23:28 am THW.

Deshalb weiß der 31-jährige Mittelmann, was man nicht machen darf: "Man darf das Final Four nicht über alles stellen, sonst ist die Gefahr groß, schnell zu verkrampfen. Ziel sollte es aber trotzdem sein, den Pokal zu holen."