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SCM heute zu Gast in Wetzlar Van Olphen ist zu allem bereit

Nach dem Sieg gegen den TBV Lemgo will der SCM am heutigen Sonnabend
eine neue Serie starten. Der Handball-Bundesligist ist zu Gast bei der
HSG Wetzlar. Kapitän Fabian van Olphen erinnert sich: "Wir haben dort
nie gut ausgesehen."

Von Daniel Hübner 21.03.2015, 02:23

Magdeburg l Fabian van Olphen muss man als Fan des SCM zunächst dafür mögen, dass er die Abwehr so schön zusammenhält. Diese Defensive hat sich bereits alle Synonyme verdient - vom Bollwerk bis zur Magdeburger Mauer. Neuerdings führt van Olphen der Weg aus der Verantwortung im Mittelblock immer öfter nach vorn. Das erzählt nämlich die Statistik seiner beiden jüngsten Einsätze mit folgenden Zahlen: Bei der 29:33-Niederlage beim HSV Hamburg traf er in fünf aus sechs Versuchen, beim 36:24-Sieg gegen Lemgo gelangen ihm drei Treffer bei fünf Würfen. Das schreit quasi nach einem dauerhaften Einsatz in beiden Mannschaftsteilen. Der Kapitän lächelte und sagte: "Ich bin zu allem bereit."

Zunächst einmal ist van Olphen überrascht: auch von allem. Von der Saison in der Bundesliga, in der die Magdeburger Tabellenplatz vier belegen und um die Champions-League-Teilnahme spielen. "Wir haben neun Punkte Vorsprung auf Platz fünf, das hätte keiner erwartet", so der 33-Jährige. Von der Antwort seines Teams auf die Niederlage beim HSV: "Dass es uns in dieser Art gelingen würde, hatte auch keiner erwartet." Dieser Sieg am Mittwochabend hatte allerdings zwei Wahrheiten. Erstens: "Bei uns hat vieles zusammengepasst, die Abwehr, der Angriff, die unglaubliche Leistung unserer Torhüter." Zweitens: "Lemgo musste auf wichtige Spieler wie Hendrik Pekeler oder Timm Schneider verzichten, das war nicht das wahre Leistungsvermögen, das diese Mannschaft abrufen kann."

Am heutigen Sonnabend geht es nun zur HSG Wetzlar (Anwurf: 19 Uhr in der Rittal Arena). Und in der Anschauung von van Olphen wird auch das ein Endspiel. "Die gesamte Liga kämpft ums Überleben", begann van Olphen den analytischen Exkurs aus verschiedenen Blickwinkeln - vom Meisterschaftsduell bis zum Abstiegskrampf. Wetzlar (Platz zehn, 24:28 Zähler) und die direkte Nachbarschaft kämpft darum, nicht in den Abstiegsstrudel zu geraten. "Das werden noch zwei heiße Monate", blickte van Olphen voraus. Nur nicht mehr für Bietigheim: Mit 9:45 Punkten ist der Aufsteiger nur rein theoretisch vom Tabellenende zu verdrängen.

Auf ein heißes Duell in Wetzlar darf sich auch Youngster Alexander Saul freuen, der 19-Jährige rückt wie gegen Lemgo erneut ins Aufgebot, weil "wir bei Andreas Rojewski kein Risiko eingehen wollen", erklärte SCM-Sportchef Steffen Stiebler. Rojewski laboriert seit dem Spiel in Hamburg an Kniebeschwerden. "Und Alex hat seine Sache sehr ordentlich gemacht gegen Lemgo", so Stiebler.

Wenn van Olphen derweil an Wetzlar denkt, spielen sich nicht nur schöne Szenen ab vor seinem geistigen Auge. "Wir haben dort nie gut ausgesehen", erinnerte er sich - mal abgesehen vom Sieg vor zwei Jahren. "Wetzlar hat eine sehr homogene Mannschaft mit einer starken Abwehr." Außerdem hat die HSG mit Steffen Fäth (108 Treffer) seinen besten Saisonwerfer. Er kommt aus dem linken Rückraum, beim 33:30-Hinspielerfolg des SCM war Fäth mit neun Toren der beste Schütze.

Van Olphen kommt auch aus dem linken Rückraum, zuletzt mit guter bis sehr guter Quote. "Aber ich spiele eben eine wichtige Rolle in der Abwehr, da muss man meinen Einsatz in der Offensive schon genau abwägen", erklärte er. Zumal ja noch "ein sehr schweres Programm vor uns liegt", das bei einem Sieg in Wetzlar mit einer neuen (Mini)Serie angegangen werden könnte. Darüber würde sich auch der Kapitän freuen, aber: "Bislang hat es immer Sinn gemacht, nur über das nächste Spiel nachzudenken."