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Handball-Bundesliga Beunruhigende Punktverluste beim SCM

Auf dem Weg zum europäischen Geschäft hat sich TuS N-Lübbecke zum großen Stolperstein für den SCM entpuppt. Nachdem bereits das Hinspiel mit 25:29 in die Hose ging, gab es völlig überraschend auch beim Heimspiel gegen den Tabellen-14. am Sonntag nichts zu holen. Der Vorsprung auf Platz fünf schmilzt schneller als gedacht.

Von Janette Beck 31.03.2015, 01:26

Magdeburg l Noch vor knapp vier Wochen, als der Sieg gegen Göppingen und der Einzug ins "Final Four" des DHB-Pokals eine grandiose Erfolgsserie krönte, hätte wohl kaum jemand damit gerechnet, dass der SC Magdeburg doch noch einmal mit bangem Blick hinter sich schauen muss. Neun Punkte betrug das vermeintlich beruhigende Polster auf Rang fünf. Vier Spieltage später ist der Vorsprung auf aktuell sechs Punkte geschmolzen. Allerdings hat der Tabellenfünfte Göppingen (34:24) bereits ein Spiel mehr absolviert (SCM 40:16).

Ebenso beunruhigend wirken die nächsten beiden Brocken, die auf den SCM warten: Am 8. April steht das Heimspiel gegen Rekordmeister THW Kiel an, sechs Tage später muss der SCM beim Tabellensechsten MT Melsungen ran.

Den Gedanken, dass es bei weiteren ungeplanten Punktverlusten tatsächlich noch einmal eng werden würde im Kampf um einen Europapokal-Platz, schiebt Jacob Bagersted weit weg. "Wir müssen so schnell es geht die Kurve kriegen, damit unser Saisonziel nicht doch noch in Gefahr gerät", weiß der Kreisläufer, was die Stunde nach der zweiten Heimpleite der Saison geschlagen hat. Ein, zwei Tage zum Runterkommen und zur kritischen Analyse räumte der Kreisläufer sich und seinen Teamkollegen ein, "aber dann müssen wir den Kopf wieder oben haben und das Spiel gegen den THW Kiel in den Fokus rücken".

Aus Sicht von Geir Sveinsson handelt es sich bei der Niederlage gegen Lübbecke nicht um ein grundsätzliches Problem, sondern vielmehr um einen unnötigen Ausrutscher. "Es war ein Tag, wo gar nichts geklappt hat. Egal, wohin man guckt. Wir haben zu viele negative Dinge gemacht, haben es nie geschafft, unsere Linie zu finden. Das kann passieren, aber so ein Spiel dürfen wir nicht wiederholen", warnte der Trainer sein Team.

Weil Selbstkritik der erste Weg zur Besserung ist, nahm Bagersted zunächst die Deckung, die am Sonntagabend satte 18 Gegentore in der ersten Halbzeit zuließ, aufs Korn: "Die ersten zehn, 15 Minuten hatten wir Probleme mit unserer Organisation und mit dem Rückzug." Normal sei es, nach einem Ballverlust oder Fehlwurf im Angriff mal ein, zwei schnelle Tore zu kassieren, "aber wir haben gleich fünf, sechs Tore hinten reinbekommen. Nach jeweils zehn Sekunden lag der Ball schon bei uns im Tor - das war der Hammer."

Eine Frage der Einstellung sei aber nicht das Grundproblem gewesen: "Wir waren heiß, die Stimmung vor dem Anpfiff gut. Und ich denke, wir haben wie immer Herz und Leidenschaft gezeigt und gekämpft. Aber mehr im 1:1-Spiel jeder für sich. Aus meiner Sicht haben wir das Ding verloren, weil wir keine Einheit waren."

Dass infolge dessen auch das Zusammenspiel mit dem Torhüter leide, sei nicht zu übersehen gewesen: "Wir haben eigentlich zwei gute Torhüter. Aber wenn sie keine Hilfe bekommen, dann sehen sie eben auch nicht so gut aus", so der 28-Jährige.

Doch trotz allem schaut Bagersted mit Zuversicht auf das Spitzenspiel gegen den THW Kiel nach Ostern, denn er wisse, dass alle zehn Prozent besser sein können. "Und warum sollten wir das Kunststück vom Vorjahr, als die Mannschaft trotz großer personeller Probleme den THW zu Hause besiegt hat, nicht noch einmal wiederholen?", fragt Bagersted und liefert die Antwort gleich mit: "Mit voller Kapelle und zwei Schippen obendrauf ist das machbar."