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Handball-Bundesliga SCM: Vor einem Jahr am Boden, diesmal obenauf

Von Janette Beck 17.04.2015, 01:18

Magdeburg/Kassel l So ändern sich die Zeiten: Vor einem Jahr noch war der SCM nach dem Schlüsselspiel im Kampf um einen Europapokalplatz gegen die MT Melsungen am Boden zerstört. Das damalige Remis in einer hartumkämpften Partie hatte nicht gereicht. Ein winziges Pünktchen trennte die Magdeburger von der Glückseligkeit. Am Mittwochabend gab es eine Duplizität der Ereignisse - nur mit umgkehrten Ausgang. Die Melsunger ließen die Köpfe hängen, während die Grün-Roten mit ihren Fans ausgelassen den 28:26-Erfolg im selbsternannten Vier-Punkte-Spiel feierten. "Europa, wir kommen!"

Trainer Geir Sveinsson war mit Blick hinauf auf die Anzeigetafel in der Rothenbach-Halle sichtlich erleichtert, bedeutete dies doch, den vierten Tabellenrang mit dem Sieg manifestiert zu haben: "Ich bin stolz auf mein Team, das nach zuletzt zwei Heimniederlagen eine solche Reaktion gezeigt hat."

Trotz des Fünf-Tore-Vorsprungs zur Halbzeit sei allen klar gewesen, dass Melsungen noch einmal kommen würde, "zumal wir Probleme mit den Zeitstrafen bekommen haben". In dieser Phase sei es wichtig gewesen, "dass wir konzentriert weitergespielt haben", erklärte der Coach, der sofort nach dem Abpfiff auf Yves Grafenhorst zugestürmt war, und ihm anerkennend auf die Schulter klopfte. Der Linksaußen, der sich die Spielzeit wie so oft mit Matthias Musche teilte, hatte in der zweiten Halbzeit mit einer beeindruckenden Kaltschnäuzigkeit fünf Tore erzielt. Vor allem die letzten zwei waren wichtig, als der Gastgeber in der Schlussphase jeweils dem Ausgleich gefährlich nahe kam.

Am Ende zeigte sich Melsungens Trainer Michael Roth als fairer Verlierer: "Glückwunsch an Magdeburg. Alles in allem war der Sieg verdient, weil sie das gesamte Spiel über geführt haben." Derweil zog SCM-Sportchef Steffen Stiebler den Hut, vor allem vor der Deckung: "Das war eine souveräne Leistung und natürlich ein Riesenschritt auf dem Weg in den Europacup. Die Abwehr im Zusammenspiel mit den Torhütern - anfangs Jannick Green, hintenraus Dario Quenstedt - sei " überragend" gwesen. "Selbst als Melsungen auf ein Tor ran war, hat die Abwehr immer wieder die entscheidenden Impulse gegeben."

Diese erhofft sich Stiebler auch am Samstagabend, wenn gegen Friesenheim das zweite von drei Auswärtsspielen in Folge ansteht und die Rückkehr in die Erfolgsspur ihre Fortsetzung finden soll. Um im Rhythmus zu bleiben, Reisestress zu vermeiden und die Konzentration hochzuhalten, sind die Magdeburger nach dem Spiel von Kassel gleich nach Viernheim weitergefahren. Hier wird bis zur Anreise am Spieltag in Ludwigshafen (Anpfiff: 19 Uhr) trainiert und regeneriert. "Eine optimale Lösung", wie Trainer Sveinsson findet.