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Handball-Bundesliga Die Rückkehr des SC Magdeburg in den Alltag

Drei Tage nach der Pokalniederlage startet der SCM wieder in den Bundesliga-Alltag: Die Handballer müssen am heutigen Mittwoch in Balingen antreten. "Das wird schwer", sagte Magdeburgs Sportchef Steffen Stiebler.

Von Daniel Hübner 13.05.2015, 03:20

Magdeburg l Der Montag war erst zwei Minuten alt, als sich die Türen des Mannschaftsbusses öffneten, als die Handballer des SC Magdeburg zur Bühne am "Mückenwirt" geleitet wurden, als Fabian van Olphen an einem Pfeiler stand und zur Rede ausholte. "Ich habe kein Mikrofon", bat er zunächst um Nachsicht.

Der Kapitän sprach über seine Liebe zum Verein und zu seiner Mannschaft, darüber, dass diese "noch Titel holen wird - hundertprozentig", und dass sich die Fans auch nach der Pokal-Niederlage gegen Flensburg-Handewitt, wenige Stunden zuvor in der Hamburger O2-World erlitten, "grandios präsentiert haben". Die vielen Magdeburger bejubelten jedes Wort, entgegneten mit "Sieger der Herzen"-Rufen, sangen das Lied von den "Magdeburger Jungs".

Und sie werden nun verzeihen, dass dies letztlich nur ein schwacher Trost für die Mannschaft gewesen ist.

SC Magdeburg kämpft in Bundesliga um Platz drei

Der Dienstag war bereits zehn Stunden alt, als Fabian van Olphen vor dem Training an der Sporthalle Kroatenweg stand und so ruhig über das Geschehene sprach, wie er es am Montag zu nächtlicher Stunde getan hatte.

Der 34-Jährige erzählte, wie weh ihm diese Niederlage tut - in jedem Moment, in dem er daran denkt. Aber er sagte auch: "Das Leben geht weiter. Wir haben alle Familie, unsere Frauen und unsere Kinder. Und wir werden weiter Handball spielen." Mit diesem Ziel: "So lange wir den dritten Platz in der Bundesliga erreichen können, werden wir auch alles dafür tun." Bis Rang drei, von Flensburg besetzt, könnte es für den SC Magdeburg nach dem Spiel am Mittwoch bei Balingen-Weilstetten (20.15 Uhr), dem fünftletzten in der Saison, nur ein Punkt sein.

"Für die Mannschaft wird das total schwer", sagte Sportchef Steffen Stiebler. Wer so stark und motiviert aufgetreten ist wie der SCM in Hamburg, fällt nach einer Niederlage zwangsläufig "in eine Leere", erklärte der 44-Jährige. Und van Olphen ergänzte zur 650 Kilometer langen Rückkehr in den Alltag: "Nach Balingen zu fahren, ist jetzt das Unangenehmste, was es gibt. Eine Mannschaft, die sehr körperbetont spielt, die lange Reise ... Es wird interessant, wie wir auch körperlich dagegenhalten können."

Kampf um zwei Punkte

Das kann Yves Grafenhorst in dieser Saison nicht mehr, eine Operation wird immer wahrscheinlicher. Der untere Pfannenrand der linken Schulter sowie die Kapsel sind beschädigt. Robert Weber erklärte am Dienstag vor der Abfahrt zu seinem wohl verstauchten rechten Fuß: "Wir müssen sehen, ob es geht." Dafür gehören in Balingen Alexander Saul und Vincent Sohmann zum Kader. "Wenn wir 20 Prozent weniger geben, haben wir keine Chance", betonte Stiebler.

So sieht es auch van Olphen, der selbst nach der Niederlage am Sonntag nach außen so aufgeräumt wirkte: "Wir müssen uns sammeln und Charakter zeigen. Wir wollen dort zwei Punkte holen." Der heutige Mittwoch wird knapp 22 Stunden alt sein, wenn das Ergebnis vorliegt.