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Handball Dichtes Gerangel um Platz drei

Der SC Magdeburg hat bereits vor dem Heimspiel am Mittwoch gegen Bietigheim (Anwurf: 19 Uhr) Rang vier - und damit einen Europacup-Startplatz - sicher. Dennoch ist der Erfolgshunger nicht gestillt. Die Champions League lockt, und der noch mögliche dritte Platz wäre ein starkes Argument bei der Wildcard-Vergabe.

Von Janette Beck 19.05.2015, 01:16

Magdeburg l Der SC Magdeburg hat das Kämpfen und Siegen auch nach dem 21. Saisonerfolg in Balingen nicht satt. Am Mittwoch sollen gegen Bietigheim die nächsten Punkte eingefahren werden. Trainer Geir Sveinsson ahnt allerdings, dass dies nicht im Vorbeigehen realisiert werden kann: "Bietigheim steht bereits als Absteiger fest. Dass sie nicht unter Druck sind, kann gefährlichsein. Wir müssen konzentriert bleiben. Erfolg kommt nicht automatisch, das ist harte Arbeit."

Auch die Spieler selbst sind heiß. Sie wollen sich vier Spieltage vor ultimo nicht mit Platz vier zufrieden geben, wenn auch Rang drei möglich ist und dieser sie der Champions League ein großes Stück näherbringt. Beflügelt werden die Träume einerseits dadurch, dass nach Aussage von Sportchef Steffen Stiebler die HBL zugesichert habe, für den Bundesliga-Dritten offiziell eine Wildcard bei der EHF zu beantragen.

Wildcard-Entscheidung für Champions League offen

Andererseits gibt der Stolperer der Flensburger Aufwind. Der Tabellendritte verlor durch das 24:24 gegen Lemgo an Boden (48:18 Punkte, +125 Tore). Mit einem Heimsieg morgen würden die Magdeburger zumindest punktemäßig mit der SG gleichziehen (+ 87 Tore). "Der vierte Platz ist für uns schon überragend", sagt Kreisspieler Jacob Bagersted. "Aber wir Spieler sind immer gierig nach mehr. Zwar haben wir ein schwereres Restprogramm als Flensburg, trotzdem ist noch alles möglich."

Alles möglich ist auch beim Thema Champions League. Nach wie vor erscheinen die EHF-Regularien, der Modus und die Kriterien bezüglich der acht Wildcards undurchsichtig. Ausschlaggebend für deren Vergabe sind vor allem wirtschaftliche Fakten, weniger Relevanz hat indes die eigentliche sportliche Leistung in Form der Ligaplatzierung. Insgesamt sieht der Katalog acht Kriterien vor.

Auch der SC Magdeburg selbst hat noch nicht erklärt, ob er eine Wildcard für die Königsklasse beantragt oder nicht. Die Frist endet am 9. Juni. Nach Volksstimme-Informationen ist es sehr wahrscheinlich, dass der SCM seinen Hut mit in den Ring wirft. Auch, weil die wirtschaftlichen Aspekte eher für eine Champions-League-Teilnahme sprechen. Schon die Antrittsprämie beträgt hier zirka 50.000 Euro.

Größere Titelchancen für SC Magdeburg im EHF-Cup

Im Vergleich zur aktuellen Saison (3,03 Millionen Euro) soll zudem der zur Ausschüttung kommende Prämientopf um 30 Prozent aufgefüllt werden. Allein unter den Teilnehmern des Final-4-Turniers in Köln 2016 wird eine Million Euro verteilt, 500.000 Euro erhält der Sieger. Der EHF-Pokal ist weniger lukrativ: 100.000 Euro konnten die Füchse Berlin für ihren Sieg am Wochenende einstreichen. Bis dahin lagen die Einnahmen angeblich bei plus/minus null.

Für Stiebler ist "auf jeden Fall die Champions League reizvoller - alleine schon was die sportliche Herausforderung betrifft. Aber auch fürs Umfeld wäre das Neu. Allerdings ist die Chance auf einen Titel im EHF-Cup wesentlich größer. Man muss eben wissen, was man will." Die zusätzliche Belastung für die Spieler sei "in beiden Wettbewerben in etwa gleich". Um konkurrenzfähig zu sein, so Stiebler, müsse der Kader "so oder so" aufgestockt werden. "Die Perspektivkader mit eingerechnet, sollte allerdings ein weiterer Top-Spieler ausreichen. Bedarf besteht zu allererst auf Rückraum rechts."