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U21 Handball-WM Alexander Saul: "Für den Pokal geben wir alles"

Von Daniel Hübner 14.07.2015, 03:00

Magdeburg l Alexander Saul hat sich die Historie genau angeschaut und ist zum Schluss gekommen, dass für ihn und die U21-Nationalmannschaft bei der diesjährigen WM in Brasilien ein Platz unter den besten Drei herausspringen sollte. Als Vergleich wählte er die Siege jenes deutschen Teams bei den Weltmeisterschaften 2009 und 2011. Und wer solche Vergleiche zieht, fühlt sich gewissermaßen verpflichtet, nicht viel schlechter abzuschneiden. "Für den Pokal geben wir alles", sagte der Handballer vom SC Magdeburg am Sonntagabend, wenige Stunden, bevor seine sehr lange Reise zum Spielort begann.

Für die Mannschaft von Bundestrainer Markus Baur ist diese Anreise wohl eine größere Herausforderung als die Vorrundengruppe mit dem Auftaktduell am 20. Juli gegen Norwegen, mit Uruguay und Ägypten, mit Brasilien und Japan. Saul findet unter den Gegnern "kein großartig namhaftes Team", weshalb der Einzug ins Achtelfinale wohl eher einer Pflichtaufgabe gleichkommt.

Gespielt wird in Uberaba

Die Anreise aber, die ist der Wahnsinn: Sie beginnt am heutigen Dienstag mit dem zwölfstündigen Flug von Frankfurt/Main nach Sao Pãulo, setzt sich fort mit einer zirka sechsstündigen Busfahrt quer durch die Metropole zum nächsten Flughafen, von dem aus ein Flieger die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) zunächst ins 600 Kilometer entfernte Uberlandia transportiert, ehe es erneut mit dem Bus zum Spielort nach Uberaba im Bundesstaat Minas Gerais geht. "Das liegt mitten im Nirgendwo", hat Trainer Baur mit Blick auf die Landkarte festgestellt. Schiefgehen darf bei dieser Anreise wirklich nichts, die Anschlusszeiten sind äußerst knapp terminiert.

Alexander Saul bereitet die Anreise indes keine Sorgen, er ist auch nicht der Reiseleiter, sondern einer von drei Spielern im rechten Rückraum. Und ob der Konkurrenz mit Max Emanuel (Bietigheim) und Franz Semper (DHfK Leipzig) war er sich nicht mal sicher, ob er den Sprung auf den WM-Zug schaffen würde. "Das stand in den Sternen", sagte der 19-Jährige. Für SCM-Nachwuchskoordinator Bennet Wiegert stand Sauls Einsatz "nach seinen Leistungen in der Bundesliga in der vergangenen Saison nicht zur Debatte". So hat es am Ende auch Trainer Baur gesehen - und alle drei Linkshänder nominiert.

Dass er nun die ersten Trainingswochen mit der Bundesliga-Mannschaft des SCM verpasst, "ist schon schade, weil ich die neuen Spieler gerne kennengelernt und auch gerne am System der vergangenen Saison weitergearbeitet hätte", meinte Saul. Das wiederum lässt sich nachholen und vor allem leicht verkraften, "wenn man bei solch einem Event wie die WM spielen darf". Und vielleicht am Ende auch im Finale steht. Am Sonntag, 2. August, wird das Endspiel ausgetragen.