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SC Magdeburg Christiansen kommt

Der Däne Mads Christiansen wird mit Nemanja Zelenovic aus Polen ab der kommenden Saison die rechte Rückraumposition bekleiden.

Von Daniel Hübner 22.10.2015, 01:01

Magdeburg l 33 Minuten dauerte die Pressekonferenz am Mittwochnachmittag in der Getec-Arena, dann waren die ersten Personalfragen des SCM für die neue Saison geklärt. Es wird also einen kompletten Wechsel auf der rechten Rückraumposition geben. Das Thema Rückraum Mitte kommt indes später auf die Tagesordnung. Derweil verstärkt Torwarttrainer Tomas Svensson die Coachingzone als Co-Trainer von Geir Sveinsson.
Trainer 
Beim 33:30-Sieg zuletzt in Stuttgart hatten gleich drei Verantwortliche die Ersatzbank besetzt: der Trainer Geir Sveinsson, der Sportchef Steffen Stiebler, der neue Co-Trainer Tomas Svensson. So wird die Konstellation auch künftig aussehen, teilte der SCM am Mittwoch mit. „Mit seiner Erfahrung und Persönlichkeit hat Tomas einen sehr positiven Einfluss auf das gesamte Team“, erklärte Geschäftsführer Marc Schmedt. „Als ich hier angetreten bin, wollte ich einen Torwarttrainer, aber Tomas war für mich auch immer ein Co-Trainer“, so Sveinsson. Nun ist es der 41-jährige ehemalige Weltklassekeeper aus Schweden auch ganz offiziell.
Und mehr noch: Svensson soll weiter ins Scouting eingebunden werden und dabei helfen, interne Prozesse zu optimieren und Stiebler zu entlasten. „Von seinem internationalen Renommee und seinem Netzwerk im Handball werden wir erheblich profitieren“, so Schmedt. Svensson, auch Torwarttrainer des dänischen Nationalteams, lebt mit Familie in Barcelona (Spanien), daran wird sich auch nichts ändern. „Aber wir wollen, dass er drei Viertel der Spielzeit in Magdeburg ist“, so Schmedt. Derzeit ist es die Hälfte.
Rückraum rechts
Jure Natek hatte zuletzt mit dem linken Knie und dem rechten Fuß erheblich zu tun, vielleicht war das das i-Tüpfelchen auf seine Entscheidung, die Karriere nach dieser Saison zu beenden. Der 33-jährige Slowene war „vor zwei Wochen zu uns gekommen und hat uns erklärt, dass er wegen seiner Gesundheit aufhören will zu spielen“, berichtete Sveinsson. Natek kämpft seit 2010 für den SCM. Aber bis zum letzten Abpfiff seiner Laufbahn, das versprachen bereits seine Auftritte in den vergangenen Wochen, „wird er mithelfen, unsere Saisonziele zu erreichen“, teilte Sportchef Stiebler in einer Presseerklärung mit.
Das will Rojewski natürlich auch, wenngleich ihn das Verletzungspech plagt. In diesem Jahr wird er nach seiner Knieoperation wohl nicht mehr antreten. Und dieses Pech hat den SCM dazu bewogen, den zum 30. Juni 2016 auslaufenden Vertrag mit Rojewski nicht mehr zu verlängern. „Das ist uns extrem schwergefallen“, sagte Schmedt. „Er hat sich zu einem Markenbotschafter des Vereins entwickelt.“ Andererseits betonte Sveinsson zur Trennung: „Kein Spieler ist größer als sein Verein. Und aus sportlichen Gründen ist es das Beste für den SCM.“
Zum Ende seiner Ära waren es 15 Jahre, die Rojewski für Magdeburg spielte. 2001 war er aus Fredenbeck gekommen. „Die Tür steht für ihn immer offen“, erklärte Schmedt. Nach seiner Laufbahn könne der 30-Jährige eine Aufgabe in der Geschäftsstelle übernehmen.
Für Natek und Rojewski wurde mit Nemanja Zelenovic (Wisla Plock) und Mads Christiansen (Bjerringbro-Silkeborg) Ersatz gefunden (Volksstimme berichtete). Allerdings keinen kurzfristigen, obwohl „wir die Augen weiter offenhalten“, so Schmedt, sondern zur Saison 2016/17. Aufgrund der Natek-Verkündung war „es notwendig, schnell zu reagieren“, sagte der Manager.
„Bereits vor zehn Tagen hat der Däne den Medizincheck in Magdeburg ohne Beanstandungen absolviert und den Vertrag beim SCM unterzeichnet“, heißt es in einer Erklärung. Der Kontrakt wurde auf zwei Jahre befristet. Christiansen, 29 Jahre, 1,94 Meter groß, ließ mitteilen: „Ich habe mich voller Überzeugung für den SCM entschieden. Ich freue mich sehr, in einem Team zu spielen, das in Zukunft noch mehr erreichen möchte.“ Christiansen ist Nationalspieler, er hat bislang in 200 Länderspielen 89 Tore markiert.
Zudem soll Alexander Saul neben Zelenovic, Christiansen und Robert Weber als vierter Linkshänder in die neue Saison gehen. Dass der 20-Jährige in dieser Serie seltener zum Zuge kommt, begründete Coach Sveinsson so: „Alex braucht noch Zeit, die wir nicht haben. Für uns geht es jetzt um jeden Punkt und jedes Tor.“ Wie am kommenden Sonntag in der Bundesliga gegen die MT Meslungen (17.15 Uhr, Getec-Arena).
Rückraum Mitte
Natürlich hat der THW Kiel ein Auge auf Marko Bezjak geworfen, dafür ist der Regisseur des SCM zu stark gewesen in der vergangenen Saison. Allerdings dementierten sowohl Manager Schmedt als auch Coach Sveins- son jeden Kontakt zum Rekordmeister in dieser Personalie. „Wir sehen gar keine Notwendigkeit, ihn abzugeben“, sagte Schmedt. „Außerdem hatten wir vor 14 Tagen ein Gespräch mit Marko, und ich hatte nicht den Eindruck, dass er sich unwohl fühlt in Magdeburg.“ Aber das sei alles Zukunftsmusik. Wie auch im Fall Michael Haaß, der derzeit eine sehr stabile Leistung zeige, so Schmedt. Haaß‘ Vertrag endet ebenfalls am 30. Juni 2016, während Bezjak noch bis 2017 gebunden ist.