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Handball Das Leiden der jungen Wilden

Talente wie Vincent Sohmann oder Alexander Saul sitzen in der Warteschleife fest und vermissen Spielpraxis.

Von Janette Beck 06.11.2015, 00:01

Magdeburg l Die Hoffnung war groß, als der SCM im Winter 2014 das „Perspektivteam 2016“ aus der Taufe hob. Auch bei Alex Saul (20) und Vincent Sohmann, die zu den sieben Talenten zählten, die von Youngsters-Trainer Bennet Wiegert gesondert unter die Fittiche genommen wurden. Zunächst ließ sich das Ganze auch gut an. Beide machten unter Trainer Geir Sveinsson die Vorbereitung zur Saison 2014/15 mit, bildeten danach spieltechnisch die tragenden Säulen bei den Youngsters und kamen später als Backup für verletzte Stammspieler auch zu dem einen oder anderen Erstliga-Einsatz.

Doch in dieser Saison ist alles anders, aber keinesfalls besser. Zwar verblieb das Youngsters-Duo nach einer erneut kompletten Vorbereitung mit van Olphen & Co. bei der ersten Mannschaft, und die jungen Wilden standen nach dem Ausfall von Yves Grafenhorst und Andreas Rojewski fast immer auch im Aufgebot. Doch die Einsätze tendierten regelmäßig gegen Null.

Während sich Sohmann zumindest ab und zu bei den Youngsters austoben durfte, saß Saul in der Warteschleife fest: „Wenn es hochkommt, habe ich in dieser Saison 90 Minuten gespielt – erste und zweite Mannschaft zusammengerechnet“, so der Rückraumrechte. Als junger Spieler könne er zwar keine großen Ansprüche stellen, frage sich aber: „Wie soll ich mich anbieten oder auch weiterentwickeln, wenn ich nicht spiele?“

Youngsters-Coach Wiegert hält sich mit einem Urteil zurück: „Die Situation für Vincent und Alex ist nicht einfach. Aber ich bin weit weg von der Bundesliga-Mannschaft, habe keinen Einblick. Ich kann nicht beurteilen, was dort im Training passiert, ob sie gebraucht werden oder warum sie nicht spielen.“

Auf die Problematik angesprochen, meinte Sveinsson: „Beide Jungs haben ihre Qualitäten, und beide haben auch ihre Chance bekommen. Aber sie brauchen noch mehr Zeit. Die Frage ist nur, ob wir die Zeit haben, wenn es in jedem Spiel eng ist und jeder Punkt zählt.“

Ähnlich sieht es Manager Marc Schmedt „in Zeiten, wo jedes Spiel ein Schicksalsspiel ist“. Zumindest Saul habe eine klare Perspektive, betonte er: „Alex hat einen Vertrag bis 2017. Er kann im rechten Rückraum und auf Außen spielen. Er wird in der kommenden Saison als einer von vier Linkshändern im Bundesliga-Kader stehen.“