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SC Magdeburg Vom Aufsteiger zu Hause gedemütigt

Was für eine Demütigung: Handball-Bundesligist SC Magdeburg verlor am Mittwoch gegen DHfK Leipzig in eigener Halle mit 28:31 (12:17).

Von Janette Beck 11.02.2016, 00:01

Magdeburg l Vor dem Anpfiff gab es Blumen für die EM-Teilnehmer des SCM um Finn Lemke, gleich danach einen deftigen Kopftreffer für den Europameister: Doch der im zentralen Abwehrblock stehende Europameister ließ sich davon nicht aufhalten und unterstrich mit dem Treffer zum 2:1 für die Gastgeber auch seine Ambitionen, im Angriff Akzente zu setzen (7. Minute).

Doch das war es dann auch schon fast mit den guten Nachrichten von der ersten Halbzeit. Von der zehnten Minute an lief der Gastgeber einem Rückstand hinterher. Die Hoffnungen der SCM-Fans, van Olphen & Co. würde wie versprochen besser spielen als es in der dürftigen ersten Saisonhälfte der Fall war, wurden bitter enttäuscht. Angesichts des planlosen Gewürges im Angriff und der löchrigen und nur halbherzig zupackenden Abwehr gab es auf den Rängen nur Kopfschütteln, Schulterzucken und Frust.

Beim 8:13 durch Leipzigs Rückraumschützen Philipp Weber hatte dann auch Trainer Bennet Wiegert genug des Schlechten (insgesamt zwölf Fehlwürfe und fünf technische Fehler in der ersten Halbzeit) gesehen und nahm eine Auszeit (24.). Das Publikum, das eine noch größeres Debakel als im Hinspiel befürchtete, machte dem Frust derweil durch Pfiffe Luft. Doch beides blieb ohne Wirkung. Im Gegenteil, der Rückstand wuchs sogar noch auf sieben Tore (10:17/27.).

Nach dem Wiederanpfiff schien es so, als habe Wiegert in der Kabine die richtigen Worte gefunden – der SCM verkürzte auf 14:17 (32.). Doch das Feuer loderte nur kurz, danach das gleiche Trauerspiel: Es passte einfach nicht zusammen, was zusammen gehört – kein Zugriff in der Abwehr, Einzelaktionen und Gestümper im Angriff.

Als Benjamin Meschke für Leipzig wiederholt vom Kreis zum 22:28 traf (52.), hatten die ersten Zuschauer die Nase voll von der Demütigung und verließen bitter enttäuscht die Halle.

SC Magdeburg: Green, Quenstedt – van Olphen, Bagersted 1, Grafenhorst 7, Haaß, Bezjak 1, M. Gebala, Weber 6/1, Schöngarth, Damgaard 5, Zelenovic 7, Lemke 1

Leipzig: Storbeck,Vortmann – Semper 1, Steinert 5, Herth, Jurdzs 3, Oehlrich, Binder 4, Roscheck 1, Weber 5/3, Zhedik 3/1, Strosack 2, Meschke 5, Milosevic 2

Schiedsrichter: Peter Behrens/Marc Fasthoff. Zuschauer: 6712. Siebenmeter: SCM 4/1; Leipzig 4/4 . Zeitstrafen: 3/9 - Rot: Milosevic (53.)

SCM-Trainer Bennet Wiegert:  „Keine Frage, das war heute  ein sehr, sehr enttäuschender Auftritt, für den ich mich bei jedem Einzelnen nur entschuldigen kann. Ich habe dafür in der Kabine klare, aber auch ruhige Worte gefunden. Es wird eine Mammutaufgabe für uns alle, da gemeinsam wieder herauszukommen."

SCM-Neuzugang Jens Schöngarth: „Natürlich habe ich mir meine Premiere ganz anders vorgestellt, aber wir müssen zu dieser Niederlage stehen, wir haben gefühlt 15 000 Fehler zu viel gemacht."

Christian Prokop (Trainer SC DHfK Leipzig): „Wir haben heute sehr diszipliniert agiert, die Angriffe in Ruhe ausgespielt und intelligent verteidigt. Auch unser Torhüter Jens Vortmann war ein sicherer Rückhalt. Insgesamt war das eine souveräne Leistung und aus meiner Sicht eine Sensation, dass wir gewonnen haben."