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Handball Green kann auch anders ...

Torhüter Jannick Green ebnete den Weg zum dritten Sieg im dritten Gruppenspiel - 32:28-Heimerfolg des SCM gegen Granollers.

Von Janette Beck 29.02.2016, 00:01

Magdeburg l Im „Nachspiel“ der EHF-Cup-Partie schwächelte SCM-Keeper Jannick Green auf einmal: Ein ums andere Mal musste der Däne hinter sich greifen und den Ball (mit gespieltem Ärger) aus dem Netz fischen. Sehr zur Freude der beiden kleinen Torjäger – Sohnemann Sufus und Töchterchen Olivia. Sie klatschten in die Hände und hatten ihren Spaß daran, dass Papa brav und kindgerecht den Verlierer spielte ...

Eine Stunde zuvor hatte der Däne gezeigt, dass er auch anders kann. Da war er nämlich der Spielverderber für die Gäste von BM Granollers. Von den 18 Paraden des Nationalkeepers waren gut eine Handvoll Glanztaten. So hatte Green vor allem den bei Kontern freistehenden Schützen mehrfach den Schneid abgekauft. Nach durchwachsener erster Halbzeit (11:11/23. Minute) war Green so schließlich auch Ausgangspunkt für den entscheidenden Zwischenspurt zum 25:19 (44.).

Während verdientermaßen von allen Seiten Lob auf ihn herabregnete (SCM-Sportchef Steffen Stiebler: „Jannick hat stark gehalten. Vor allen in entscheidenden Situationen hat er uns mit wichtigen Paraden vor einem höheren Rückstand bewahrt.“), lenkte Green zu allererst den Blick auf das, was noch nicht so prickelnd lief. „Anfangs hatten wir Probleme, uns in der Defensive auf die Spielweise der Spanier einzustellen. Die ist doch ein wenig anders, als wir es gewohnt sind, mit dem Zwei gegen Zwei und dem Spiel über den freigesperrten Kreisläufer“, erklärte der SCM-Keeper mit Blick auf die brenzlige Situation Mitte der ersten Hälfte, als sein Team mit 7:9 zurücklag (17.). „Danach haben wir aber das Ganze langsam besser in den Griff bekommen und zum großen Teil in der Defensive gut gespielt.“

Am Sonnabend war zudem zu sehen, dass Green, der außerhalb des Spielfeldes für gewöhnlich sehr ausgeglichen, ruhig und freundlich rüberkommt, auch ganz gerne mal „mitmischt“. Nämlich dann, wenn ihm ob vermeintlicher Fehlentscheidungen oder Attacken gegen Mitspieler das Adrenalin in die Adern schießt. So war der 27-Jährige mittendrin, als es in der hektischen Schlussphase an der Bande zu einer Rudelbildung kam: „Da war der Frust auf die Schiedsrichter mit im Spiel. Die haben ein paar wahnsinnige Dinger gepfiffen. Aber so ist das im Europacup, da bekommst du auch mal Schiris aus Mazedonien, und da pfeifen sie eben anders ...“

Dass der SCM mit sechs Punkten unangefochten an der Tabellenspitze der Gruppe A steht, sei indes eine schöne Momentaufnahme: „Das ist ein Riesenschritt in Richtung Viertelfinale. Aber egal, ob im Europacup am Sonntag in Barcelona oder in der Liga schon am Mittwoch in Balingen (20.15 Uhr): Wir dürfen nicht nachlassen, müssen dranbleiben und versuchen, uns weiter zu verbessern.“

 

Magdeburg: Green, Quenstedt – Weber 8/1, Zelenovic 5, Damgaard 4, Bezjak 4, Bagersted 3, Grafenhorst 3, Musa 2, Haaß 1, Schöngarth 1, Lemke 1, Sohmann, Musche, Rojewski

Granollers: Sole 6, Figueras 5, Magalhães 3, Pérez 3, Selicani 2, A. García 2, Resina 2, Valadão 2, Porras 1, Blanxart 1, M. García 1, Ferrer

Schiedsrichter: Mitrevski/Todorovski (Mazedonien). Zuschauer: 3903. Zeitstrafen: SCM 4; Granollers 3. Siebenmeter: SCM 1/1; Granollers 3/3