Sohmann in der Zwickmühle

Magdeburg l Egal, wo Vincent Sohmann in der kommenden Saison auch auf Torejagd gehen wird, an das, was ihm bei seinem letzten Spiel mit dem SC Magdeburg gegen Dinamo Bukarest gelungen ist, wird der Youngster ganz gewiss immer gerne zurückdenken: Am vergangenen Sonntag war der Linksaußen bei seinem fünften Europacup-Einsatz in der 50. Spielminute für Yves Grafenhorst eingewechselt worden. Wenig später erzielte er die Tore zum 31-, 32-, und 33:21 gegen die Rumänen – ein Hattrick also, den die 4200 Zuschauer in der Getec-Arena mit viel Sonderapplaus feierten.

Sohmann, mit bisher 134  Treffern der Torschütze vom Dienst bei den SCM-Youngsters in der 3. Liga, muss lange überlegen, ob ihm ein Hattrick in seiner Handball-Karriere überhaupt schon einmal gelungen ist. „Das ist schwer zu beantworten, ich glaube nicht. Und wenn doch, dann hat dieser Hattrick gegen Bukarest trotzdem einen ganz besonderen Stellenwert für mich. Denn wann gelingt einem so etwas schon mal in einem Europacup-Spiel – zumal das auch noch enorm wichtig war und unbedingt gewonnen werden musste“, hebt der gebürtige Magdeburger, für den am heutigen Sonnabend beim Heimspiel gegen Großburgwedel der Drittliga-Alltag ansteht, den Sonderstatus heraus.

Überhaupt ist er „froh und dankbar“, dass die Saison für ihn so gut gelaufen ist und er sogar international spielen durfte. In der Vorsaison zum Ende hin dreimal im Erstliga-Kader auftauchend, stand Sohmann laut Statistik in der Saison 2015/16 17-mal auf dem Spielberichtsbogen – dabei profitierte er davon, dass sich die etatmäßigen Flügelflitzer Yves Grafenhorst und Matthias Musche verletzt hatten. „Wenn es hoch kommt, bin ich aber nur bei der Hälfte zum Einsatz gekommen. Da hätte ich mir doch noch etwas mehr Spielzeit gewünscht, denn es geht ja auch darum, mich weiterzuentwickeln und anzubieten“, betont Sohmann mit Blick auf seinen zum Saisonende auslaufenden Vertrag beim SCM.

Auf die Frage, ob die Informationen stimmen, dass ihm der Club ein neues Angebot vorgelegt habe, erklärte Sohmann gestern: „Ja, das ist richtig, aber ich weiß noch nicht, ob ich es überhaupt annehme, denn die Sache einen Haken: Der Zweijahresvertrag würde erst ab der Saison 2017/18 gelten. Das heißt, ich müsste ein Jahr überbrücken, also woanders spielen und dann zum SCM zurückkehren. Denn eines ist auch Fakt, noch ein Jahr dritte Liga ist keine Option, denn das bringt mich nicht weiter.“

Doch einen Zweitliga-Verein unter der besonderen Konstellation zu finden, sei für seinen Berater Marco Stange schwierig, denn welcher Verein hole sich einen Spieler nur für ein Jahr? Sohmann: „Die Sache ist ziemlich verzwickt, aber es wird sich hoffentlich eine Lösung finden. Wenn, dann will ich richtig weg. Es wird mit 21 Jahren Zeit, auf eigenen Füßen zu stehen.“