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Handball SCM-Aufholjagd mit kühlem Kopf

Magdeburger Fans sind am Mittwoch aufgefordert, den SCM im Rückspiel des EHF-Cup-Viertelfinale laut und sichtbar zu unterstützen.

Von Daniel Hübner 26.04.2016, 01:01

Magdeburg l Fabian van Olphen sind dieser Tage einige Trikotsätze zum Wechseln mehr zu wünschen. Er will nämlich in Erwartung des Rückspiels im EHF-Cup-Viertelfinale gegen Göppingen das grün-rote Spielershirt gar nicht mehr ausziehen – nicht am Tag, nicht in der Nacht. Bis die Stunde an diesem Mittwoch gegen 20.35 Uhr für den SCM geschlagen hat, bis sein Team für das Final Four am 14./15. Mai in Nantes (Frankreich) qualifiziert ist.

In einer Videobotschaft per „Facebook“ forderte der Kapitän die Fans dazu auf, mit dem Anwurf gegen Frisch Auf um 19 Uhr in der Getec-Arena „die grün-rote Wand wieder ins Leben zu rufen und Göppingen die Hölle richtig heiß zu machen“. Denn: „Wir als Mannschaft sind völlig überzeugt, dass wir das drehen werden“, sagte der 35-Jährige. Nach dem Hinspiel am Sonnabend und der 25:31-Niederlage gibt es einen Sechs-Tore-Rückstand zu drehen. Dafür wiederum „muss alles passen“, betonte SCM-Sportchef Steffen Stiebler. Passen würden dazu auch mehr als die bis Montag im Vorkauf gezählten 4000 Zuschauer.

Sechs Tore sind im Handball nicht die Welt. Wie schnell solch ein Vorsprung schmelzen kann, hat der SC Magdeburg selbst in dieser Bundesliga-Saison erfahren – wenngleich sehr schmerzlich. In der Historie internationaler Wettbewerbe findet sich eine ähnliche Konstellation mit einem weniger schönen Ende. In der Champions League 2003/04 hatte der SCM das Halbfinal-Hinspiel mit 20:30 bei Flensburg-Handewitt verloren und das Rückspiel mit 36:26 gewonnen. Das bedeutete damals aufgrund der Auswärtstorregel zwar das Aus, trotzdem zeigt das Beispiel, was überhaupt am Mittwochabend möglich ist.

Während sich die Entscheidung, ob Finn Lemke (muskuläre Probleme) dem SCM gegen Göppingen helfen kann, noch hinauszögert, hat Zeljko Musa bereits grünes Licht gegeben: „Ich werde trainieren und am Mittwoch spielen“, erklärte der 30-jährige Kroate. Er habe keine Probleme mit dem kleinen Finger der rechten Wurfhand, den er sich im Hinspiel ausgekugelt hatte.

Für das Rückspiel ist Musa zuversichtlich, dass „wir mit sieben Toren gewinnen werden. Dazu müssen wir aber besser in der Abwehr spielen als in den letzten 15 Minuten in Göppingen, und wir müssen mit mehr Konzentration im Angriff unsere Chancen besser nutzen.“

Ähnlich fasst auch Stiebler seinen Ausblick zusammen: „Wir müssen nun mit voller Kraft voraus, aber kühlem Kopf ins Rückspiel gehen.“ Heimaufgaben gegen Göppingen sind ja in der Tradition der jüngeren Vergangenheit Feste gewesen – allen und mit Pauker van Olphen voran das 32:17 im März 2015 im DHB-Pokal-Viertelfinale. Im letzten Dezember gewann der SC Magdeburg ebenfalls das Pokal-Viertelfinale mit 29:25, in der Bundesliga im März mit 28:27. „Ich weiß nicht, ob diese Siege noch eine Rolle in den Köpfen spielen“, meinte Stiebler. „Es ist ein komplett neues Spiel, und es liegt an uns, uns auf die Partie richtig einzustellen. Ich hoffe, dass uns die Halle nach vorn tragen wird.“ Hörbar. Sichtbar. In Grün-Rot.