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Handball SCM will sein Pokal-Gesicht zeigen

Für die Pokalhelden vom SC Magdeburg ist es eine Frage der Ehre, sich im Punktspiel beim Bergischen HC von der besten Seite zu zeigen.

Von Janette Beck 07.05.2016, 01:01

Magdeburg/Wuppertal l Die Wunden der Bergischen Löwen sind nach dem denkbar knappen und aus ihrer Sicht auch sehr unglücklichen Aus im Pokalhalbfinale gegen den SCM (33:36 n.V. (29:29, 15:14) geleckt. Genau eine Woche später bietet sich für den Abstiegskandidaten in der Wuppertaler Unihalle (19 Uhr) die Chance zur Revanche.

Dass der Bergische HC bissiger denn je ist und gegen die siegestrunkenen Magdeburger eine Chance wittert, für den Klassenerhalt zwei wichtige Punkte zu erhaschen, macht die Aufgabe für van Olphen & Co. , die zum Abschluss der offiziellen Feierlichkeiten anlässlich des Pokalsieges am Mittwoch von Ministerpräsident Reiner Haseloff in der Staatskanzlei empfangen wurden, nicht unbedingt einfacher.

Zumindest Finn Lemke hatte trotz der Pokalsause und drei Tage trainingsfrei schon früh das Spiel gegen den BHC im Kopf: „Ganz ehrlich, ich habe schon am Montag daran gedacht. Einfach, weil ich dieses Spiel eins nach dem Pokaltriumph partout nicht verlieren will.“

Derweil musste Trainer Bennet Wiegert den einen oder anderen Spieler „mit dem Lasso einfangen“. Spätestens am Donnerstagmorgen, um 10 Uhr, hatte der Coach aber alle beim Video - ein Zusammenschnitt des Pokal-Halbfinales - zusammen. „Ich glaube, ich habe mit meiner Ansprache die Köpfe der Spieler erreicht. Für mich ist wichtig, dass wir in den verbleibenden sechs Spielen unser Gesicht als Pokalsieger zeigen, und dass wir Profis sind und die Sache Ernst nehmen.“ Dass müsse sein, denn für die meisten anderen Teams gehe es im Saisonendspurt noch um sehr viel, mahnte Wiegert vor der Abfahrt ins Mannschaftsquartier am Düsseldorfer Flughafen eine professionelle Einstellung an. „Wir werden beim BHC versuchen, erfolgreich zu sein und die zwei Punkte zu holen. Ob uns das nach einer Woche mehr Party- als Trainingszeit gelingt, bleibt abzuwarten – zumal uns leider auch personell der Schuh drückt“, so der 34-jährige Coach.

So droht nicht nur mit Michael Damgaard (Schulterprobleme) der Rückraum-Shooter vom Dienst auszufallen. Wiegert: „Da bin ich skeptisch und ich will kein Risiko eingehen. Das Zeichen, ob es geht, muss von ,Mika‘ kommen.“ Auch auf der Torhüterposition ist Not am Mann. Dario Quenstedt hat wegen eines Infektes wie Andreas Rojewski (Ellenbogen) gar nicht erst die Reise ins Bergische Land angetreten. Jannick Green schmerzt das Knie. Wiegert: „Ich bin froh, dass Philip Ambrosius in Bernburg alles stehen und liegen lassen hat und sofort nach Magdeburg gedüst ist, um mit der Mannschaft anzureisen und uns zu helfen.“ Green ahnt indes, was heute beim BHC auf sein Team zukommt: „Die werden alles geben für den Klassenerhalt und nach ihrem guten Spiel gegen uns voll dran glauben, gewinnen zu können.“

Dagegen sieht BHC-Coach Sebastian Hinze die Rollen diesmal „anders verteilt“, denn im Pokal hätte der SCM ein Stück weit mehr unter Druck gestanden, während sein Team frei aufspielen konnte. Nunmehr sei die Situation genau umgedreht. „Das wird ganz schwer für uns“, glaubt er. Nicht aber, dass der SCM nach dem Pokal-Triumph die Zügel schleifen lässt: „In der Landesliga könnte ich vielleicht davon ausgehen, im Profi-Handball wohl eher nicht.“