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Handball Ein ganz besonderes Spiel

Auf Bennet Wiegert wartet das nächste Highlight: Der 34-Jährige trifft auf seinen einstigen Lehrmeister und Kollegen Alfred Gislason.

Von Janette Beck 11.05.2016, 01:01

Magdeburg/Kiel l Von solchen Hiobsbotschaften hat Alfred Gislason vor dem Spiel in Magdeburg (Mittwoch, 19 Uhr, Getec-Arena, live auf Sport1) langsam genug: Neben den Leistungsträgern Steffen Weinhold (Handbruch) und Rene Toft Hansen (Kreuzbandriss) fehlt dem Meistertrainer des THW Kiel nun auch Blazenko Lackovic. Der Kroate, der sich am Sonntag gegen Wetzlar verletzt hatte, lag am Dienstag mit Mittelhandbruch auf dem OP-Tisch. Und Gislason war genervt vom Verletzungspech. „Nicht zu glauben: Blazenko hat gegen Wetzlar gerade einmal 20 Sekunden in der Abwehr gestanden, als die Verletzung passierte“, zitieren die „Kieler Nachrichten“ den 56-jährigen Coach.

Beim SCM wirft der neueste Ausfall im Kieler Star-Ensemble die Vorbereitung indes nicht über den Haufen, betont Trainer Bennet Wiegert: „Ich habe die taktische Vorbereitung bereits auf der Heimfahrt vom Bergischen HC abgeschlossen, da war das Saison-Aus von Lackovic noch nicht relevant. Außerdem führt das insgesamt zu keinem großen Qualitätsverlust. Dafür ist Kiel zu erstklassig besetzt.“

Vielmehr hätten die Kieler bei ihrer Jagd auf Tabellenführer Rhein-Neckar Löwen unverhofft frisches Blut erhalten. Patrick Wiencek und Christian Dissinger sind nach langfristigen Verletzungen früher als gedacht zurück. Auch Niclas Ekberg (Muskelfaserriss) steht wieder zur Verfügung. „Vor zwei Wochen war das alles noch kein Thema“, bemerkt Wiegert.

Auf dessen Liste stehen dagegen gleich hinter mehreren Spielernamen Fragezeichen. Das größte bei Dario Quenstedt (Infekt). Der Keeper habe vier Tage nicht mittrainieren können und versuche es am Dienstag das erste Mal, so der SCM-Coach. „Es sieht so aus, als müsse es erneut Jannick Green, der nach wie vor Probleme mit dem Knie hat, die Aufgabe lösen und Dario auf der Bank sitzen. Dennoch bin ich natürlich sehr froh, dass Philipp Ambrosius uns hilft, den Trainingsbetrieb aufrecht zu erhalten.“

Fehlen werden Jens Schöngarth (Fuß) und Jure Natek (Reha), angeschlagen sind immer noch Andreas Rojewski und Marko Bezjak (beide Ellenbogen). Dagegen sorgt der Shooter vom Dienst, Michael Damgaard, für leichtes Aufatmen bei Wiegert: „Mika sagt, mit seiner Schulter geht es langsam besser.“

Für die Zuschauer, den SCM und auch Wiegert selbst sei das Spiel gegen den Rekordmeister „immer etwas ganz Besonderes, und ich lasse mich gerne davon anstecken“, so der Coach, der auf eine ausverkaufte Kulisse hofft, und darauf, dass der Funke schnell vom Feld auf die Ränge und wieder zurück springt: „Ich kann versprechen, dass wir alles reinhauen werden, was wir haben, um gegen Kiel erfolgreich zu sein.“

Auch auf die Gefahr hin, dass Wiegert mit einem Sieg seinem Lehrmeister Gislason einen dicken Strich durch die Titel-Rechnung machen würde. Zwar sei er dem damaligen SCM-Coach „auf ewig dankbar, dass er mir als Nachwuchsspieler das Vertrauen geschenkt und mich in die Bundesliga-Mannschaft geholt hat – aber das darf heute keine Rolle spielen“. Dennoch sei es keine Begegnung zweier Trainer auf Augenhöhe: „Ich schaue nach wie vor zu Alfred auf und habe großen Respekt und Hochachtung vor seiner Arbeit. Ich bewundere seine sportlichen Erfolge, aber noch mehr, dass er trotz allem immer Mensch geblieben ist. Ich kann ihn jederzeit anrufen und um einen Rat fragen.“