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Handball Lemke nimmt den Schwung mit

Am Mittwoch startete die DHB-Auswahl ihre WM-Mission. Eine feste Größe im 16-er Kader ist Abwehrchef Finn Lemke vom SC Magdeburg.

Von Sascha Staat 11.01.2017, 23:01

Rouen l Nur noch einen Tag ist es hin, bis das deutsche Team bei der Weltmeisterschaft in Frankreich, die nach vielem Hin und Her nunmehr im kostenlosen Live-Stream auf der Internetseite der DKB mit technischer Umsetzung via YouTube zu sehen sein wird, in Rouen sein Auftaktspiel gegen Ungarn bestreitet. Eine Schlüsselrolle wird dabei, wie bei den vergangenen Turnieren, erneut SCM-Akteur Finn Lemke zukommen.

Was vor einigen Wochen, insbesondere nach der historischen Heimpleite gegen die TSV Hannover-Burgdorf, noch Sorgenfalten auf der Stirn von Bundestrainer Dagur Sigurdsson hätte verursachen können, stellt sich mittlerweile ganz anders da. „Mich nimmt das emotional nicht so mit, weil wir zum Ende hin ganz erfolgreich waren. Das nehme ich mit und deswegen bin ich ganz zufrieden“, so Lemke kurz vor dem WM-Start.

Dennoch war die Niederlage gegen die Recken für ihn und auch den gesamten Club ein sehr spezielles Erlebnis. „Da sind die Emotionen zurecht hochgekocht und mussten auch bei uns mal raus, denn das war eine desolate Leistung. Nichtsdestotrotz muss man danach weiter trainieren und hart an sich arbeiten, und wir haben dann die richtige Reaktion gezeigt“, sagt der künftige Melsunger rückblickend.

Nun gilt der Fokus der Weltmeisterschaft, für ihn das dritte Turnier innerhalb von nur 13  Monaten. Fragen kommen auf, was die körperliche Belastung angeht. „Ich komme eigentlich immer ganz gut raus aus den Turnieren oder auch rein in die Vorbereitung, weil wir in Magdeburg mit Dr. Denis Kirchhoff einen herausragenden Fitnesstrainer haben. Der schreibt mir individuelle Pläne und hat mich auch jetzt gut auf die WM vorbereitet“, gibt der Betroffene selbst Entwarnung.

Einige andere Akteure werden bekanntermaßen nicht mit von der Partie sein. Fabian Wiede von den Füchsen Berlin und Steffen Weinhold vom THW Kiel, beide wichtige Stützen im halbrechten Rückraum, werden aufgrund von Verletzungen die Reise ins Nachbarland nicht antreten. Weinholds Vereinskamerad Christian Dissinger verzichtet ebenso wie Hendrik Pekeler von den Rhein-Neckar Löwen aufgrund der hohen Belastung auf seine Teilnahme, steht aber im Notfall zur Verfügung.

Körperlich passt es zumindest bei Lemke, nun muss nur noch am Spielerischen gearbeitet werden. Was den Schlüssel für ein gutes Abschneiden in Frankreich betrifft, ist er sich allerdings noch nicht so sicher. „Das kann man schwer sagen. Wir müssen einfach gut ins Turnier kommen, die Ungarn schlagen und dann sehen, wie es weitergeht.“ Auf das DHB-Team warten außerdem Chile, Weißrussland, Saudi-Arabien und Kroatien.

Seine Worte werden allerdings schon deutlich konkreter, wenn man ihn nach den Vorteilen gegenüber der Konkurrenz fragt. „Was uns immer schon ausgezeichnet hat, war die mannschaftliche Geschlossenheit. Eine solide Leistung von jeder Kette im Glied. Sollten wir das weiter auf die Platte bringen, ohne, dass da jemand heraussticht, dann haben wir gute Chancen, ein erfolgreiches Turnier zu spielen.“ Und das vorgegebene Ziel, das Halbfinale, sollte dann mindestens erreicht sein.